Auf der Jagd nach den Stromfressern

Letzte Woche haben wir unsere Stromrechnung erhalten. Da ich unsere Verbrauch ungefähr kenne, war ich nicht wirklich über die Abrechnung verwundert. Bereits in der Vergangenheit hatte ich den Stromanbieter gewechselt und habe mir vorgenommen, regelmäßig die Preise am Markt zu prüfen und ggf. den Anbieter wieder zu wechseln.

Da unser Verbrauch aber nun doch exorbitant hoch ist, habe ich am Wochenende die Jagd nach den Stromfressern in unserem Haus eröffnet. Glücklicherweise hatte ich noch ein Messgerät, welches ich schon einmal für eine solche Aktion beschafft hatte. Irgendwie ist aber nicht wirklich etwas darau geworden.

Da unser Stromverbrauch mit ca. 6000 kwh doppelt so hoch ist, wie der Durchschnitt, habe ich mir nun vorgenommen, mögliche Stromsünder ausfindig zu machen. Wobei mir nicht ganz klar ist, was wirklich der Durchschnittswert eines Haushalts ist. Wir sind zwar nur zwei Personen, leben aber in einem Einfamilienhaus mit vielen elektrischen „Annehmlichkeiten“. Da wir mehr verbrauchen, als der Durchschnitt ist mir auch klar und werden wir wohl nicht umgehen können.

Die ganze Aktion hat auch noch den weiteren Hintergrund, dass wir im Moment mit dem Gedanken spielen, unser Dach mit einer Solaranlage zu bestücken. Hierzu wäre es schon wichtig, auch den eigenen Strombedarf genauer zu kennen.

Einige der Stromsünder sind eigentlich schnell ausgemacht. Im Keller steht ein Gefrierschrank, in der Küche gibt es einen Induktionsherd und einen Backofen sowie einen Kühlschrank mit Gefrierschubladen. Zu unserer Schande muss ich gestehen, dass wir im Wohnzimmer einen kleinen Barbereich haben und sich auch dort ein kleiner Kühlschrank für die Getränke befindet.

Ein weiterer Stromfresser wird wahrscheinlich auch die Heizung von unserem Wasserbett sein. Dann weiß ich, dass die Ladegeräte für die Batterien unserer Golf-Caddys nicht sehr sparsam sind. Der Plasma-Fernseher und die übrigen kleineren Elektrospielereien wie Spielekonsole, mehrere Computer/Laptops, Monitore und Drucker darf man sicherlich auch nicht unterschätzen.

Auch bei der Beleuchtung gibt es – wenn aus meiner Sicht nur geringes – Sparpotential. Energiesparlampen verwenden wir im Moment keine. Wir haben aber auch eine eher sparsame Beleuchtung.

Gestern habe ich dann zunächst das Strommessgerät an den Gefrierschrank angeschlossen. Das hätte auch fast das Ende der Versuchsreihe bedeutet. Irgendwie hatte ich den Stecker wohl nicht richtig eingestöpselt. Jedenfalls kam meine Frau irgendwann einmal aus dem Keller und wollte wissen, was ich mit dem Gefrierschrank gemacht habe?

Nichts – war meine Anwtwort. Schliesslich habe ich nur ein Messgerät dazwischen geschaltet. Jedenfalls hatte der Gefrierschrank schon gepiepst, weil es im wohl nicht mehr kühl genug war. Ich denke man kann sich vorstellen, was ich dann zu hören bekam.

Heute früh habe ich dann einen neuen Versuch gestartet und das Messgerät wieder angeschlossen. Jedes Gerät wollte ich mindestens 24 Stunden testen, damit man einen ungefähren Anhaltspunkt hat.

Die Ergebnisse und unsere möglichen Schlußfolgerungen aus der Aktion werde ich dann demnächst immer wieder mal auf meinem Blog veröffentlichen. So habe ich auch einen kleinen Zwang, die Aktion einmal bis zum Ende durchzuführen.

Mein Ziel ist es möglichst ein Einsparpotential von mindestens 20% zu ermitteln. Bei dem aktuellen Stromverbrauch wäre das schon eine Menge. Jedoch werden wir sicherlich nicht um jeden Preis neue Geräte anschaffen. Es wird wahrscheinlich viel mehr darauf hinaus laufen, den Stromverbrauch durch Abschalten von Geräten und weiterer Nutzung von z.B. Master/Slave Steckdosen zu reduzieren.

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10 comments

  1. 6.000 KWH sind dann aber für 2 Personen doch ein wenig viel. Also 4000 wären ja noch in Ordnung, sind aber eigentlich auch schon zu viel, aber 6.000, da wüsste ich gar nicht was ich alles anschließen sollte um das zu verbrauchen, da müsste ich meinen Elektroheizer mal wieder für ein paar Tage in Betrieb nehmen um das zu verbrauchen 😉

    Energiesparlampen lohnen sich immer, auch wenn ihr da eh sparsam seit, aber auch da kommt übers Jahr gesehen viel zusammen und sie halten auch länger als normale Lampen.

    Lieben Gruß

    Sven

  2. 6000 kwh!!! Das ist wirklich ne Menge. Nicht das ein Dritter Dir den Strom abzweigt. Selbst mit der Menge an Verbrauchern die Du beschreibst, kann ich mir das nur schwer vorstellen.

    Gruß
    Ronny

  3. Gedanken Blogger

    Ich kann den Verbrauch auch kaum glauben. Deshalb bin ich mal gespannt, ob ich die „Übeltäter“ erwische.

    Ich habe jetzt auch noch den aktuellen Verbrauch seit der letzten Ablesung ermittelt. In den letzten 87 Tagen hatte ich einen Verbrauch, der hochgerechnet bei ca. 4.600 kwh liegt. Das wäre schon fast annehmbar.

    Allerdings ist mir nicht bewusst, in dieser Zeit irgendwelche Veränderungen vorgenommen zu haben.

  4. Ich habe als Single einen Verbrauch von ca. 2200-2400 kwh im Jahr. Daß man als 2-Personen-Haushalt zwingend das doppelte davon verbraucht halte ich für unrealistisch und 6.000 kwh sind wirklich heftig.

    Einsparpotential findet sich eigentlich fast immer. Das fängt z.b. bei Energiesparlampen an oder auch einfach mal ne etwas schwächere Glühbirne reindrehen. Müssen ja net immer und überall 50 oder 100W-Birnen sein.

    Hab bei mir welches bei meinem PC gefunden. Mein alter sollte eh jetzt ausgemustert werden und bei dem neuen wurden gleich energiesparende Teile verbaut. Fazit: Der neue Rechner ist nicht nur leiser und viel schneller und besser ausgestattet, er hat auch einen stark reduzierten Stromverbrauch.

    Bei den Großgeräten (Gefrierschrank usw.) auch mal schauen welcher Energieeffizienzklasse die angehören. Ein neues Gerät kann unter Umständen sehr viel Strom sparen, sodaß sich die Anschaffung schnell wieder amortisiert.

  5. Hallo Jürgen,

    also rund 6000 kWh sind schon arg viel für zwei Personen! Die größte Ursache für einen solch hohen Stromverbrauch sind erfahrungsgemäß die persönlichen Gewohnheiten. Da wird mal eine Zimmerbeleuchtung nicht ausgeschalten, dort läuft schon der Fernseher weil in einer halben Stunde eine Sendung kommt, die man sehen möchte und, und, und…

    Ich bin alleinerziehender Vater und wir – also ich und mein Kind – haben derzeit einen Stromverbrauch von jährlich rund 3000 kWh. Mit den Sparmaßnahmen habe ich schon vor Jahren angefangen. Als erstes kam die komplette Beleuchtung dran. Alles wurde, soweit möglich, auf Energiesparlampen umgestellt. Wo es nicht möglich war, wurden andere sparsamere Lichtquellen eingesetzt. Natürlich wurde auch zeitgleich an unseren Gewohnheiten gearbeitet. Für ein Kind ist das zwar nicht leicht, aber mit entsprechender Verständnisarbeit und Geduld doch umsetzbar. Als nächstes waren die Unterhaltungsgeräte und Computer dran. Hier wurde mehr an den Gewohnheiten gefeilt, anstelle alles auf neuere und energiesparende Geräte um zustellen. Standby-Schaltungen sind tatsächlich richtige Energiefresser. Im übrigen ist ein Plasma-Ferseher ein richtiger Stromfresser. Zuletzt kamen die Großgeräte dran. Auch hier wurde nach und nach von Energieklasse C auf Energieklasse A oder A+ umgestellt. Aber auch hier mussten alte Gewohnheiten zugunsten der Energieeinsparung abgeschafft und neue Praktiken eingeführt werden. Beispiel Kühl-/ Gefrierschrank – lasse die Türen nur so lange wie notwendig auf oder lasse Lebensmittel, die wieder in den Kühlschrank zurückkommen sollen, nicht unnötig temperieren. Weiterhin kannst du auch Gefriergut zum Energie einsparen verwenden, indem du diese im Kühlschrank auftaust. Du musst dabei nur darauf achten, das Gefriergut etwas früher aus dem Gefrierschrank zu nehmen. Es gibt tatsächlich so viele kleine Tricks, die in der Summe aber viel ausmachen können.

    Alles zusammen haben wir unseren Stromverbrauch von ehemals rund 4500 kWh in einer Zeit von zwei Jahren auf rund 3000 kWh herunter schrauben können. Ich bin mir sicher, wenn ich euren Haushalt kennen lernen dürfte, dann würde ich viele Ursachen für euren hohen Stromverbrauch finden.

    Gruß BommTel

    PS: Achja… mein Kind profitiert auch von den persönlichen Bemühungen. Wenn es Rückzahlung von zu viel bezahlten Abschlägen gibt, dann ist immer Wunschtag. Das variiert von einer Riesenportion Eis bis hin zum lange gewünschten Spielzeug oder besondere Anziehsachen, je nachdem wie hoch die Rückzahlung ausfällt. Ich bin mir sicher, das auch Erwachsene durch solch einen Anreiz schnell lernfähig sind… 😉

  6. Gedanken Blogger

    In der Tat gibt es sicherlich viele kleine Dinge, die in Summe eine Menge sparen können. Ich denke auch, dass wir uns bei einigen Dingen vielleicht in der Nutzung etwas umgewöhnen müssen.

    Daher bin ich mal gespannt, was meine Messreihen demnächst ergeben werden. Ich hoffe, das sind ein paar Ergebnisse dabei, deren Umgewöhnung nicht so schwer fällt 😉

  7. Um Verbrauchsschwankungen und Optimierungsmöglichkeiten beim Stromverbrauch zu erkennen und daraus Rückschlüsse auf das Nutzungsverhalten zu ziehen, empfehle ich dir den Beitrag: http://eckladen24.de/2008/07/stromzahlerstande-aufzeichnen/ mal zu lesen.

  8. Danke für den Hinweis. Die ersten Messungen habe ich bereits mit dem Strommesser durchgeführt. Nun muss ich aber auch noch die Verbraucher ausmessen, bei denen ich nicht an die Steckdose komme. Weiterhin hatte ich mir auch schon Gedanken gemacht, wie ich denn die Entwicklung möglicher Maßnahmen feststellen kann. Hierzu eignen sich die Hinweise in deinem Beitrag ganz gut.

  9. Hier gibt es ein paar Tipps die erklären, wie man den Stromfressern auf die Schliche kommt:
    http://www.stromverbrauchinfo.de/stromverbrauch-messen.php

    Wenn es nicht mehr anders geht, alle Spartipps umgesetzt worden sind und der Verbrauch trotzdem immer noch zu hoch ist, dann hilft natürlich nur noch die Anschaffung von Neugeräten.

    Tipps dazu gibt es hier:
    http://www.stromverbrauchinfo.de/energieeffiziente-haushaltsgeraete.php

  10. Ich konnte den Verbrauch am stärksten durch einen neuen energieeffizienten Kühlschrank und die richtige Einstellung der Waschmaschine senken. Der Monitor fährt auch ziemlich oft in den StandBy Modus. Vor dem Kauf des Rechnes wurde auch auf den Verbrauch geachtet, was sich im vergleich zu einem alten Athlon bezahlt macht.

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