Über deb Blog „Wahl-Blog.com“ bin ich auf den Wahl-O-Mat aufmerksam geworden. Der Wahl-O-Mat ist auch schon zur Bundestagswahl 2005 eingesetzt worden. Es handelt sich um ein kleines Tool, welches die Entscheidung für die Wahl einer Partei etwas unterstützen soll.
Gedacht war dieses Internet-Tool wohl in erster Linie für junge Wähler bzw. Erstwähler. Nun gibt es den Wahl-O-Mat auch für die Europawahl. Hierbei wurden 38 Thesen aufgestellt, die man mit „Zustimmung“, „Ablehnung“ oder „Neutral“ beantworten kann. Im nächsten Schritt kann man einzelne Thesen nochmals gewichten.
Schließlich kann man aus den 29 Parteien, die auch die entsprechenden Thesen beantwortet haben, 8 auswählen. Mit diesen 8 Parteien wird dann die Übereinstimmung der eigenen Antworten mit denen der Partei-Antworten verglichen. Daraus wird dann eine Rangfolge bestimmt und in einem Balkendiagramm angezeigt.
Eigentlich eine ganz nette Idee, die ich natürlich direkt ausprobieren musste. Das Ergebnis hat mich dann dich ein wenig erstaunt. Zunächst hatte ich die „großen“ Parteien aus Deutschland zum Vergleich ausgewählt. Die größte Übereinstimmung hatte ich mit den Linken (uups). Allerdings lagen die Balkern aller Parteien sehr dicht beieinander.
Nachdem ich mir dann die Gegenüberstellung aller Thesen mit den jeweiligen Parteiaussagen angesehen habe, hatte ich die Vermutung, dass die Auswahl „Neutral“ vielleicht nicht wirklich geeignet ist. Also habe ich versucht, für jede These eine konkrete Stellung zu beziehen. Das Ergebnis hat sich hierdurch aber nicht wesentlich verändert. An Position 1 lag immer noch die Linke.
Nun habe ich auch noch anderen Parteien mit einbezogen. Grundsätzlich konnte ich dabei feststellen, dass meine Einstellung zu den Thesen eher links von der Mitte anzusiedeln sind. Das mag durchaus sein. Aber immer war auch festzustellen, dass die Balkengrößen der unterschiedlichsten Parteien immer nah beieinander lagen. So lag auch die Partei „Familie“ oder „FBI“ ganz weit vorne.
Meine Frau wollte sich dann auch einmal vom Wahl-O-Mat beraten lassen. Auch bei ihr kam ein ähnliches Ergebnis, wie bei mir heraus. Es gab nur ein paar kleinere Verschiebungen in den Positionen. Und das, obwohl sie bei ca. 25% der Fragen eine anderen Meinung zu den Thesen hatte, wie ich.
Damit muss ich leider zu dem Schluß kommen, dass dieser Wahl-O-Mat grundsätzlich ein nettes Tools ist. Allerdings sollte man es meiner Meinung nach in erster Linie zum Detail-Vergleich der verschiedenen Thesen und der jeweiligen Einstellungen der Parteien nutzen.
Ich glaube, dass die Fragestellungen häufig zu allgemein sind. Weiterhin sind meiner Meinung nach nur wenige spezielle „linke“ oder „rechte“ Thesen dabei bzw. zu wenige Thesen, die sich tatsächlich bei den verschiedenen Parteien deutlich unterscheiden würden.
Dies erklärt, warum immer sehr ähnliche Ergebnisse herauskommen. Für die EU-Wahl scheint mir das Tool daher tatsächlich nur als Orientierung hilfreich und dafür, zu erfahren, mit welchen Themenstellungen man sich im EU-Paralament befasst.
Ich könnte mir vorstellen, dass der Wahl-O-Mat für die Bundestagswahl sehr viel interessanter ist und bin gespannt auf die entsprechende Umsetzung.
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