Als E-Auto-Fahrer hat man ja einige Vorteile. Teilweise kann man noch kostenfrei Strom laden, die KFZ-Steuer entfällt für 10 Jahre und in manchen Städten kann man auch kostenlos parken und die Wartungen sind auch günstiger.
Nun gibt es auch die Möglichkeit sogar jährlich noch Geld mit dem eigenen E-Auto zu verdienen. Die THG-Quote (Treibhausgas-Quote) macht es möglich. Doch was ist eigentlich die THG-Quote genau und wie funktioniert das eigentlich?
Aktuell gibt es diverse Dienstleister bei denen man sein E-Auto registrieren kann und die einem einen jährlichen Betrag von ca. 130,-€ versprechen, wenn man über sie die THG-Quote verkauft. Was es damit genau auf sich hat, möchte ich euch gerne in einer kleinen Artikelreihe erläutern. Im heutigen Beitrag werde ich das Thema THG-Quote erläutern und wie es eigentlich dazu kommt, dass ich als Elektroauto-Besitzer damit Geld verdienen kann. In einem weiteren Artikel werde ich euch dann verschiedene Anbieter vorstellen und die jeweiligen „Versprechen“ mal etwas genauer betrachten.
Schließlich zeige ich euch am Beispiel des Anbieters geld-fuer-eauto.de, wie der Registrierungsprozess funktioniert. Das ist der Anbieter, den ich für unsere E-Autos ausgewählt habe. Wenn auch ihr euch schon jetzt dort registrieren wollt, würde ich mich freuen, wenn ihr dies über meinen Werbelink macht und mich ein wenig unterstützt.
Was ist eigentlich die THG-Quote?
Die Treibhausquote (THG-Quote) wurde bereits im Jahr 2007 als energetische Biokraftstoffquote eingeführt. Ziel ist es, die schädlichen Treibhausgase in der Atmosphäre zu reduzieren. Betroffen sind alle Unternehmen, die Kraftstoffe in den Verkehr bringen, also in erster Linie Mineralölkonzerne.
Ein Mindestanteil an den entsprechenden Kraftstoffen sollte mit Biokraftstoffen ersetzt werden. Im Jahre 2015 wurde das Verfahren dann auf die Minimierung von Treibhausgasen umgestellt und somit die Treibhausgasquote eingeführt. Die THG-Quote ist ein prozentualer Wert, der sich auf die Gesamtabsatzmenge von Ott- und Dieselkraftstoffen bezieht und jährlich nach oben angepasst wird.
Da es in der Vergangenheit immer mehr Probleme bei der Erstellung von Biokraftstoffen gab, die dazu führten, dass immer mehr Ackerland nicht mehr nur zu Nahrungserzeugung genutzt wurde, gab es im Jahr 2018 nochmals eine Anpassung. Die Anrechenbarkeit von konventionellem Biokraftstoff wurde begrenzt und der Ausgleich soll nun in erster Linie über die Erstellung von fortschrittlichen Kraftstoffen sicher gestellt werden.
In diesem Zusammenhang kann ab 2018 u.a. also auch elektrischer Strom, der im Rahmen der Elektromobilität genutzt wird zur Erfüllung der THG-Quote genutzt werden. Wahrscheinlich ist dies auch mit ein Grund, warum sich Minerölkonzerne auch an Betreibern entsprechender Ladeinfrastruktur beteiligen oder diese selbst aufbauen, wie das beispielsweise bei Shell und Aral zu sehen ist.
Die Höhe der Treibhausgasquote
Die Höhe der THG-Quote wird regelmäßig im Bundesanzeiger vom Umweltbundesamt veröffentlicht und soll bis zum Jahr 2030 von aktuell 6% auf 25% steigen. Die entsprechende Festlegung wurde 2021 beschlossen.
Wie muß die THG-Quote erfüllt werden?
Die Erfüllung der THQ-Quote kann über mehrere Wege erfolgen:
- Biokraftstoffe
Biokraftstoffe zur Verrechnung müssen aus Biomasse hergestellt werden und der entsprechenden Nachaltigkeitsverordnung entsprechen - Elektromobilität und strombasierte Kraftstoffe
Angerechnet wird elektrischer Strom der durch Letztverbraucher – also E-Auto Fahrer – zur Verwendung im Straßenfahrzeugen mit reinem Elektroantrieb aus dem Netz entommen wird. Strombasierte Kraftstoffe sind beispielsweise komprimiertes synthisches Methan oder komprimierter Wasserstoff, der in Brennstoffzellen verwendet wird. - Fossile Kraftstoffe
Fossile Kraftstoffe wie beispielsweise Flüssiggaskraftstoff (LPG), komprimiertes Erdgas (CNG) oder verflüssigtes Erdgas (LNG) sowie weitere vordefinierte Kraftstoffe können seit 2018 auf die THG-Quote angerechnet werden - Upstream Emissionsminderungen
Hierunter versteht man Minderungsmaßnahmen, die beispielsweise vor der Raffinierung oder bei der Erkundung von Lagerstätten und weiterer Maßnahmen umgesetzt werden. - Unterquote für fortschrifftliche Krafstoffe
Ab 2020 müssen Unternehmen, bei denen die Absatzmenge von Otto- und Dieselkraftstoffen eine bestimmte energetische Menge übersteigt, einen Mindestanteil an sogenannten fortschrittlichen Kraftstoffen in den Verkehr bringen. Auch dieser Anteil steig jährlich
Wer seine Quote nicht erfüllt muß entsprechende Strafzahlungen leisten. Auch diese wird regelmäßig festgesetzt. Aktuell liegt die Strafzahlung pro Tonne Co2 bei 470€. Auf der anderen Seite können Übererfüllungen teilweise in die Folgejahre übertragen werden oder an andere Unternehmen veräußert werden.
Wer genauer erfahren möchte, was bei den einzelnen Punkten angerechnet wird, findet auf den Seiten vom Zoll entsprechende Infos.
Handel von THG-Quoten
Mineralölkonzerne haben die Möglichkeit, die notwendigen Quoten mit eigenen Maßnahmen zu erreichen. Dies kann oder will nicht jedes Unternehmen im Rahmen des eigenen Geschäftsmodells realisieren. Damit man der Strafzahlung entgeht, können entsprechende Quoten-Anteile am Markt erworben werden. Die Mineralölkonzerne werden also bemüht sein, entsprechende Quoten zu Preisen einzukaufen, die unterhalb der Strafzahlung liegen.
Wie funktioniert der Verkauf von THG-Quoten aus der Elektromobilität?
Verkauf von THG-Quoten über die Stromanbieter
Bei der Erfüllung von THG-Quoten durch die Elektromobilität war es bisher so, dass nur Stromanbieter entsprechende Quoten verkaufen konnten. Hierzu mussten sie darlegen, wieviel Strom über ihre Ladeinfrastrukt an Endverbraucher abgegeben wurden. Neben dem Strom, der über öffentliche Ladepunkte von E-Autos geladen wird, kann aber auch der Strom von nicht öffentlichen Ladepunkten berücksichtigt werden. Also das Aufladen eines E-Autos über die Wallbox zu Hause.
Da man die Menge des Stroms von nichtöffentlichen Ladepunkten natürlich nicht ermitteln kann, wurde hier ein Schätzwert festgelegt. Dieser wird auf Basis des aktuellen Verbrauchs von E-Autos festgelegt und unter der Annahme, dass etwa 20% davon an nicht öffentlichen Ladepunkten geladen wird. Angerechnet werden aktuell etwa 2.000kWh pro Jahr.
Wahrscheinlich war es für Stromanbieter aber bisher zu aufwendig, diesen Anteil zu ermitteln. Denn hierzu hätten sie bei ihren Kunden ermitteln müssen, wer ein E-Auto fährt und von diesem die entsprechenden Nachweise zum Besitz des E-Autos einholen müssen.
Verkauf von THG-Quoten als E-Autofahrer
Mit einer Gesetzesänderung in 2021 gibt es nun die Möglichkeit, dass nicht nur Stromanbieter THG-Quoten handeln können. Theoretisch könnte nun jeder E-Autofahrer seine THG-Quote an Mineralölkonzerne verkaufen. Dies dürfte nur in der Praxis sehr schwierig sein, da jedes Mal ein entsprechender Vertrag miteinander geschlossen werden muß. Der administrative Aufwand ist also viel zu hoch.
Hier kommen nun die vielen neuen Anbieter ins Spiel, die sich als Vermittler zwischen E-Autofahrer und Mineralölkonzern positionieren wollen. Diese Anbieter sammeln die entsprechenden Nachweise der E-Autofahrer ein und versuchen, diese bestmöglich am Markt zu platzieren. Manche Anbieter bieten diesen Service auch für kleinere Stadtwerke, Ladepunktbetreiber oder Flottenbetreiber an. So könnten dann wahrscheinlich beispielsweise auch Hotels, Restaurants und andere Unternehmen, die öffentliche Ladepunkte anbieten, von dem THG-Quotenverkauf profitieren.
Aktuell werden für ein E-Auto Vergütungen von etwa 130€ bis 150€ versprochen. Zukünftig dürften diese Preise noch weiter steigen. Allerdings wird auch der Markt die eine oder andere Regelung vornehmen. Denn auch die vielen Anbieter müssen sicherlich ein möglichst großes Kontingent an THQ-Quoten zusammen bekommen, damit Mineralölkonzerne mit diesen Unternehmen in einen Handel einsteigen.
Die zukünftige Entwicklung der Vergütung wird sicherlich einerseits von der steigenden THG-Quote abhängen, in welchem Umfang die Mineralölkonzerne selbst in der Lage sind, die Quoten zu erfüllen und die Menge an geladenem Strom und die Anzahl der E-Autofahrer, die sich daran beteiligen wollen. Daher lässt sich aus meiner Sicht aktuell schwer abschätzen, wieviel Vergütung in den nächsten Jahren zu erwarten ist. Ähnlich, wie bei den vielen Strom- und Gas-Zwischenhändlern wird es hier wahrscheinlich zukünftig auch das ein oder andere Unternehmen geben, welches vom Markt wieder verschwinden wird.
Zusammenfassung
Mit der THG-Quote kann man u.a. als E-Autofahrer zukünftig tatsächlich mit seinem E-Auto noch ein wenig Geld dazu verdienen. Wer glaubt, dass er damit den Ölkonzernen nur einen „Gefallen“ tut, damit diese weiterhin ihre konventionellen Kraftstoffe vertreiben können, der kann das Geld ja in entsprechende CO2-Projekte stecken oder sucht sich Anbieter, die das bereits heute schon als Ersatz für eine Auszahlung anbieten. In diesem Zusammenhang sollte einem auch bewußt sein, dass nicht gehandelte Quoten theoretisch auch von der Bundesregierung genutzt werden können und diese dann versteigert werden.
Im nächsten Artikel werde ich mir dann einmal die aktuellen Marktakteure ein wenig genauer ansehen und auf die entsprechenden Angebote eingehen. Hier werde ich mir dann auch die jeweiligen AGBs nochmal genauer anschauen, denn meist steht nur dort drin, was bzw. unter welchen Bedingungen die Prämie gezahlt. Ein konkreter Preis, insbesondere, wenn dieser deutlich über 100€ liegt, kann streng genommen kaum jemand versprechen. Denn dieser hängt auch davon ab, wie gut sie ihre Quoten verkaufen können. Jetzt am Anfang, ist natürlich jedes Unternehmen darauf bedacht, soviele E-Auto Registrierungen zu bekommen, wie möglich.
Wenn ihr euch also jetzt schon registrieren wollt, dann würde ich mich freuen, wenn ihr dazu meinen Werbelink von geld-fuer-dein-eauto.de nutzen würdet. Wenn ihr euch noch detaillierter zu dem Thema THG-Quote informieren wollt, dann findet ihr auf den Seiten vom Zoll zahlreiche Infos.