Seit Sonntag kann man nun RTL und VOX auch in HDTV Qualität empfangen. Sehr schön, leider kann dieses Angebot nur von Zuschauern genutzt werden, die den richtigen Sat-Receiver haben und bereits über eine entsprechende Smartcard verfügen.
Wie ich bereits auf diesem Blog berichtet habe, lassen sich die privaten Sender das Vergnügen HDTV ein wenig kosten. Das HDTV Programm kann aktuell nur über Satellit empfangen werden. Damit das verschlüsselte Programm auf dem Fernseher auch sichtbar wird, muss man einen Receiver haben, der den neuen CI-Plus Standard versteht.
Hierin liegt nun das erste Problem. Scheinbar gibt es im Moment nur einen einzigen Receiver mit diesen Merkmalen. Andere Hersteller haben u.a. ein Firmware Update angekündigt, damit die Modelle die notwendigen Smartcards entschlüsseln kann.
Selbst wenn man nun bereits einen aufgerüsteten Receiver hat, dürfte es noch etwas schwer fallen, dass Programm zu sehen. An die notwendigen Smartcards, die im ersten Jahr kostenfrei sind, kommt man wohl ebenso schwer heran. Ab November 2010 möchte Astra dann für die einjährige Freischaltung der Smartcards voraussichtlich 50,- € haben.
Auf den „HD“-Seiten von RTL und VOX findet man einige Infos zur HD+ Ausstrahlung. Hier ist auch beschrieben, was man aufzeichnen kann und was man mit einer HD+ Aufzeichnung machen darf.
So darf man mit HD+ Festplatten-Receivern die Programme aufnehmen. Diese darf man sich aber nur in Echtzeit anschauen. Dass heisst, dass man nicht spulen kann und somit auch bei aufgezeichneten Filmen die Werbung sehen muss.
Bei Festplattenrecordern, die eine CI-Plus Schnittstelle haben, ist das Aufzeichnen von Programmen grundsätzlich nicht möglich. Hier kann maximal die Timeshift Funktion verwendet werden. Außerdem ist es nicht möglich, HD+ Aufnahmen zum Beispiel auf DVDs bzw. Blue-Ray Discs zu archivieren.
Ob sich die privaten Sender mit diesem Konzept für HDTV Ausstrahlungen wirklich einen Gefallen tun. Ich werde mir jedenfalls nicht extra eine Satelitten Schüssel für diesen Zweck anschaffen. Serien, die wir sowieso nur sehr selten schauen, muss ich nicht zwingen in HD-Qualität haben. Wenn ich zukünftig Spielfilme in HD-Qualität sehen möchte, dann überlege ich mir, diese vielleicht (Online-)Auszuleihen.
Die ständigen Werbeunterbrechungen kann ich bei einem Spielfilm nicht gebrauchen. Das war u.a. der Grund, für die Anschaffung eines Premiere bzw. Sky-Abos. Warum wird nicht ein annehmbares Abomodell entwickelt. Ich wäre durchaus bereit, ein paar Euro im Monat für eine bessere Bildqualität zu bezahlen. Aber damit sollten dann keine Restriktionen verknüpft sein.
[via heise.de] [ad]
Die Frage müsste doch viel eher lauten: Privatsender – Wer will die eigentlich sehen?