Seit Mitte April sind wir ja bei Tibber und nutzen den dynamischen Strompreis, der sich an dem jeweiligen Börsenpreis orientiert. In der Tibber-App kann man die Strompreise auf Stundenbasis sehen und man bekommt auch eine Info, wenn die Preise besonders hoch oder niedrig sind.
Gestern habe ich nicht schlecht gestaunt, als die Preise für heute verfügbar waren. Zwischen 14:00 und 15:00 Uhr lag der Strompreis bei -0,48€ inkl. Steuern und Abgaben. Lediglich die monatlichen Grundgebühren müssen noch hinzu gerechnet werden.
Bei negativen Strompreisen bekommt man also für jede verbrauchte kWh Geld. Der durchschnittliche Preis liegt für den heutigen Tag bei 5ct. So günstige Konditionen habe ich bisher noch nicht gesehen. Ich denke, dass dies am Wind, dem guten Wetter, einen Sonntag mit wenig Verbrauch sowie den Ferien lag. Da gab es anscheinend soviel Strom, dass keine Abnehmer gefunden wurden und der Börsenpreis ohne Abgaben bei 50ct lag.
Also war es das Ziel, in den Zeiten zwischen 13:00 und 17:00 Uhr soviel Strom zu verbrauchen, wie nur irgendwie möglich.
Alle Verbraucher in die Zeit mit dem geringsten Börsen-Strompreis legen
Die erste Idee war es natürlich, die E-Autos mit voller Power zu laden. Meine Frau hatte auch noch Wäsche, die heute gereinigt werden konnte und die Spülmaschine haben wir auch voll bekommen.
Da wir heute unterwegs waren, musste ich nun möglichst alles so vorbereiten, dass der größte Verbrauch in der Zeit von 14:00 bis 15:00 Uhr liegt. Leider ist mir das nicht wirklich gelungen, da ich nicht mitbekommen hatte, dass die Abfrage unseres Kia EV6 über meine Haussteuerung gerade nicht funktioniert. Hätte mir eigentlich auffallen sollen aber so wurde ein SoC von 55% angenommen und stattdessen lag der SoC bei deutlich über die 70%.
Ausgrechnet hatte ich daher, dass ich gut 3 Stunden benötige, um den Akku auf 90% zu laden. Tatsächlich waren es auf Grund des Fehlers nur etwas über 1 Stunde. Daher war das Auto schon voll, bevor der niedrigste Strompreis erreicht wurde.
Im Sunny-Portal hatte ich die Zeitfenster für die Waschmaschine und die Spülmaschine auch so eingestellt, dass die Laufzeit genau in dem Zeitfenster liegt, wenn der Strompreis negative Werte hat. Da nun aber das Auto nicht während des niedrigsten Strompreises geladen wurde, hat die PV-Erzeugung meist schon ausgereicht, die Maschinen mit Strom zu versorgen.
In Summe hätte ich also tatsächlich den Stromverbrauch noch ein wenig besser verteilen können. Als wir nach Hause gekommen sind, gab es auch noch fast für 2 Stunden negative Strompreise. Also haben wir den eUp!, der normalerweise nur über den Ladeziegel geladen wird, an die Wallbox angeschlossen.
So verlief die Zeit mit den geringsten Strompreisen und dem entsprechende Verdienst
Große Summen kann man natürlich auch bei so extrem negativen Strompreisen nicht verdienen, da sie meist nur zu wenigen Zeiten vorkommen. So extrem, wie an diesem Sonntag ist es dann aber auch sehr selten.
Nachfolgend habe ich mal die drei Stunden mit den geringsten Kosten dargestellt. Es werden die Strompreise inklusive Steuern und Abgaben dargestellt.
In der folgenden Darstellung ist der Vebrauch und die Erzeugung der Solaranlage zu sehen. Hier sieht man, dass ausgerechent zwischen 14:00 und 15:00 Uhr kein großer Verbrauch zu verzeichnen war und stattdessen, ziemlich viel Sonnenenergie ins Netz eingespeist wurde. Trotzdem habe ich so um die 10-12kWh in der Zeit zwischen etwa 12:30 und 17:00 UHr
Eigentlich war die PV-Erzeugung heute sogar ein wenig kontraproduktiv, wenn man nur den wirtschaftlichen Aspekt betrachtet. Die PV-Anlage zu solchen Zeiten abzuschalten finde ich dann aber auch sehr fragwürdig. Die beiden nachfolgenden Bilder zeigen, wie der Netzbezug durch den unterschiedlichen PV-Ertrag in der Zeit war.
Wie sich der Verbrauch heute nun entwickelt hat, kann man in den folgenden Darstellungen entnehmen. Für die ersten beiden Tage des Juli sind quasi bisher keine Kosten entstanden.
Im ersten Bild siegt man den Verbrauch in Verbindung mit den unterschiedlichen Stromkosten, der von dem Tibber Pulse ermittelt wurde. Bild 2 zeigt den Stromverbrauch in der Zeit, in der alle großen Verbraucher liefen. Das letzte Bild zeigt den bisherigen Verbrauch der ersten beiden Tage im Juli und die Kosten, die im Moment bei 0€ liegen.
Ist schon ziemlich interessant, wie sich die Strompreise an der Börse entwickeln. Da ich erst seit April bei Tibber bin, habe ich noch keine Langzeiterfahrungen. Ich bin gespannt, wie sich die Preise im Winter entwickeln werden. Da wird es besonders interessant, da die PV-Anlage kaum noch Strom liefert. Wie bereits geschehen, werde ich auch zukünnftig Monatsstatistiken zum Stromverbrauch und den Tibber-Kosten darstellen.
Wer Tibber auch mal ausprobieren möchte kann hierzu gerne meinen Tibber Empfehlungslink nutzen.