Planung meiner Photovoltaikanlage

Nachdem ich im letzten Beitrag etwas zu den Auswahlkriterien meines Elektroautos berichtet habe, soll heute einmal das Thema Photovoltaik im Vordergrund stehen.

Mit dem Thema Photovoltaik hatte ich mich in den letzten Jahren eigentlich schon häufiger beschäftigt. Entweder kamen dann aber andere Projekte dazwischen oder aber immer auch Bedenken, ob unsere Lage für die Sonnennutzung wirklich optimal ist.

Mit Anschaffung des Elektroautos habe ich das Thema Photovoltaik dann nochmal intensiver beleuchtet. Hierzu habe ich mich wieder möglichst umfassend informiert und in entsprechenden Foren oder auch auf Youtube herum gestöbert. Schließlich bin ich zu dem Ergebnis gekommen, dass wir vielleicht nicht die optimale Lage haben und auch die Verschattung auf einer Seite nicht schön ist, die Anschaffung einer PV-Anlage aber trotzdem effektiv sein kann.

Verschattung unseres Ost-Daches Ende Juni um ca. 7:00 Uhr

Passt die Lage zur effektiven Nutzung einer Photovoltaikanlage?

Unser größtes Problem ist die Ost-/West-Ausrichtung unserer Dachflächen. Das alleine ist nicht so optimal wie eine Südlage. Allerdings hat man bei dieser Lage durchaus den Vorteil, dass man schon sehr früh morgens und am späten Nachmittag auf die Sonnenenergie zugreifen kann.

Ein weiteres Problem ist die Verschattung des Ost-Daches auf Grund eines Lärmschutzwalls, der direkt hinter unserem Garten liegt. Dort wachsen diverse Sträucher und Laubbäume in etwa 15-20 Meter vom Dach entfernt und haben eine Höhe von sicherlich 20-25 Metern. Ende Juni ist das Dach dann um 8:00 Uhr noch zur Hälfte verschattet. Mitte August ist der Zustand etwa um 9:30 Uhr erreicht.

Um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie sich die Lage und die Verschattung auf den Ertrag einer PV-Anlage auswirkt, bin ich auf zwei Quellen aufmerksam geworden. Auf der Webseite PV-Gis kann man grundsätzlich simulieren, mit welcher Leistung man an dem entsprechenden Ort rechnen kann. Noch besser ist das Profiprogramm PV*SOL® premium, welches man in einer 30-Tage Testversion nutzen kann. Damit kann ein 3D-Modell des Hauses mit entsprechenden Verschattungen skizziert und anschließend eine Simulation berechnet werden.

Ergebnis meiner Simulationen war dann, dass die Ost-Seite des Daches sich nicht wirklich für eine Vollbelegung eignet und das auf jeden Fall die West-Seite mit einbezogen werden sollte.

Simulation einer Beispielbelegung mit dem Programm PV*SOL®

Anlagengröße und Erfahrungen mit Solateuren

In dem wohl umfangreichsten PV-Forum „Photovoltaik Forum“ habe ich sehr viel gelernt und hierzu gehört u.a., dass man bei der Planung einer PV-Anlage idealerweise erst einmal ganz groß denkt. Man sollte also im Prinzip versuchen, seine Dächer komplette mit Solarmodulen zu belegen, dass ist meist die effektivste Form der Sonnennutzung.

Das ist ein Punkt, der bei vielen Solateuren allerdings nicht an erster Stelle steht. Meist wird auf Basis des bisherigen Eigenverbrauchs kalkuliert und oft auch versucht, die 10kWp-Grenze einzuhalten. Sobald eine Anlage größer wird, gelten ein paar zusätzliche Regelungen, die aber in der Regel nicht wirklich negativ zu bewerten sind. Wer eine PV-Anlage plant, der sollte sich auf jeden Fall den umfangreichen „Planungs-Thread“ in diesem Forum durchlesen!

Auch interessant ist, dass nahezu alle Solateure in ihre Angebote einen Stromspeicher mit einkalkulieren. Ohne mich intensiver mit der Materie befasst zu haben, fand ich die Idee eigentlich auch sehr interessant. Schließlich ist der Verbrauch meist in den Abendstunden durch Licht und Fernsehr höher und da scheint nun mal keine Sonne mehr. Also speichert man tagsüber die Sonnenenergie in den Speicher und ruft diese Energie dann in den Abendstunden wieder ab. Aus Sicht einer möglichst intensiven Nutzung von Sonnenenergie also ein durchaus positiver Gedanke.

Schaut man sich dann aber die Wirtschaftlichkeit eines solchen Speichers und dessen Lebensdauer an, dann wird schnell klar, dass ein Speicher heute noch nicht wirtschaftlich betrieben werden kann. Grobe Kalkulationen gehen davon aus, dass man bei einem Speicher etwa 50 Cent für die kWh zahlt. Vom Energieversorger bekomme ich den Strom aber meist unterhalb von etwa 30 Cent. Wenn ich mir dann noch einen Stromanbieter suche, der reinen Ökostrom liefert, dann kann ich den Speicher schnell wieder vergessen und sollte ihn von Anfang ablehnen.

Auf Grund meiner persönlichen Simulationen und diverser Diskussionen im Forum bin ich bei meiner Anlage nun doch bei knapp 10kWp gelandet. Die wirtschaftliche Betrachtung einer großen Anlage, die auch zu mehr Umbauten im Zählerbereich geführt hätte, war im Verhältnis meist schlechter oder maximal gleichwertig zu einer 10 kWp-Anlage.

Unser Kia e-Niro an der Ladesäule – demnächst zu Hause mit Solarenergie

Meine Photovoltaikanlage

Wir haben uns bei der Auswahl der Solarmodule für etwas hochwertigere Module von LG entschieden. Diese sollen in ihrem kompletten Black-Design auch etwas „schöner“ aussehen.

Beim Wechselrichter und bei der Steuerung der Anlage haben wir uns für SMA entschieden. SMA liefert gerade auch ihre ersten eigenen Wallboxen aus, die genau die Funktionalität bieten, die bei vielen anderen Herstellern nicht gegeben ist. Eigentlich hatte ich deshalb schon eine OpenSource-Lösung (OpenWB) ins Auge gefasst. Hier haben sich aber alle Solateure bei einer Installation etwas schwer getan. Zum Thema Wallbox und PV-Anlage werde ich auch nochmal einen etwas ausführlicheren Artikel schreiben. Denn hier gibt es zahlreiche Dinge, die man berücksichtigen muß.

Sehr schön ist, dass der SMA HomeManager optimal zur Steuerung von Verbrauchern genutzt werden kann und dort u.a. auch meine diversen Fritz Dect Steckdosen eingebunden werden können. Auch eine Einbindung in meine Haussteuerung (FHEM) scheint kein größeres Problem zu sein.

Im Oktober soll die Anlage nun installiert werden und wir sind sehr gespannt, wie sich unser Energiebedarf dann mit der Sonnenenergie decken lässt.

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