Der November war in Bezug auf das Wetter und damit natürlich für unsere Photovoltaikanlage eine völlige Katastrophe. In den ersten Novembertagen gab es zwar noch ein wenig Hoffnung auf ein paar schöne Sonnentage aber im Prinzip hat sich die Sonne im ganzen November kaum sehen lassen.
Der November war nun auch der erste Monat, bei dem wir einen Vergleich zum Vorjahr vornehmen konnten. Im letzten Jahr lag der Ertrag um etwa 25% höher. Das war leider kein schöner Monat für unsere PV-Anlage und der Dezember startet aktuell auch nicht viel besser.
Unsere PV-Anlage im Überblick
Die Gesamtleistung beträgt 9,86 kWp. Wegen einiger Verschattungsprobleme haben wir auf der Ost-Seite 10 Module mit 3,4 kWp und auf der West-Seite 19 Module mit 6,46 kWp installiert. Die Anlage wurde im Oktober 2020 in Betrieb genommen. Die Jahresleistung wurde mit etwa 7.450 kWh angesetzt.
Prognosewerte für November
Die Prognosewerte für November lagen im Sunny-Portal mit 316 kWh wieder einmal ziemlich an der Realität vorbei. Bei PVGIS wurden eher realistische Werte von 188 kWh vorhergesagt. Aber auch dieser Wert lag leicht über den tatsächlichen Erträgen im November. Ich werde mir dann demnächst ein paar Gedanken machen, wie ich die Prognosewerte im Sunny-Portal besser über das Jahr verteile und ob ich geeignete Parameter finde, die die Prognosegenauigkeit von PVGIS für meine Anlage noch ein wenig erhöht.
Ertragswerte der PV-Anlage im November 2021
Im Diagramm sieht man, wie übel der Monat gewesen ist. Nur an etwa 7 Tagen wurde eine Leistung von über 10kWh erreicht. Der Oktober war auch schon nicht so toll, hatte aber noch einige Tage mit mehr als 20kWh Ertrag dabei. Da kann man erahnen, was im Dezember und Januar zu erwarten ist.
Mit 13 Tagen, die unterhalb von 5kWh PV-Erzeugung lagen, war quasi der halbe Monat so schlecht, dass auch tagsüber fast nur noch die Grundlast mit Sonne versorgt werden konnte. Die automatische Steuerung des Sunny-Portal hatte musste sich schon gut anstrengen, um die großen Verbraucher zum optimalen Zeitpunkt zu starten.
In den nächsten beiden Darstellungen sind wieder der beste und der schlechteste Tag des Monats dargestellt. Der absolute Spitzenwert in diesem Monat lag am 1. November bei 14,1 kWh. Hier sind wir in dem Zeitfenster von etwa 09:00 Uhr bis ca. 16:30 Uhr fast ohne Netzbezug ausgekommen. Auch die Spülmaschine, die zwischen 11:00 und 12:30 lief, konnte fast komplett über Solarstrom versorgt werden. An dem Tag wurde dann tatsächlich auch noch viel mehr eingespeist, als an den meisten anderen Tagen überhaupt erzeugt wurde. Leider hatte ich auch vergessen, die Parameter für unseren Ladeziegel, der für die Beladung des eUp’s zuständig ist, anzupassen. Hier hatte ich noch einen viel zu hohen Sonnenanteil eingestellt, so dass die Automatik den Ladevorgang nicht gestartet hatte.
Währen der beste Wert des Monats am ersten Tag erreicht wurde, lag der schlechteste Wert im November genau auf dem letzten Tag. In der Grafik ist kaum die „Kurve“ zu erkennen, die den Verlauf der Erzeugung darstellt. Am 30. November hatten wir mit 0,89kWh tatsächlich wohl den schlechtesten Wert, der je erzeugt wurde.
Nachfolgend habe ich nochmal ein paar Tage heraus gesucht, die sehr schön zeigen, dass auch bei relativ schlechtem Ertrag mit der automatischen Steuerung der Großverbraucher eine gute Ausnutzung der Sonnenenergie erreicht werden kann. Im nachfolgenden Bild sieht man, dass zunächst die Waschmaschine um etwa 11:00 lief. Die rote Spitze kennzeichnet unseren Trockner, der allerdings immer manuell direkt im Anschluß nach dem Waschgang gestartet wird. Schließlich wurden dann noch das der eUp geladen und daran anschließend lief die Spülmaschine. An diesem Tag hatten wir noch einen Ertrag von knapp 13 kWh.
Den nächsten Tag, den ich heraus gesucht habe, ist der 10. November. An diesem Tag wurden knapp 11kWh erzeugt. In dem Bild ist sehr schön zu sehen, wie zunächst die Spülmaschine zu einem recht guten Zeitpunkt gestartet wurde. Ab etwa 12:00 Uhr wurde dann wieder das E-Auto geladen. Hier hatte ich noch ein wenig Hoffnung und den Anteil des Netzbezugs auf etwa 30% beschränkt. An diesem Tag ging das noch gut. Mittlerweile habe ich den Wert auf 85% Netzbezug eingestellt, was mir aber im November aber nicht wirklich geholfen hat.
Am 12. November gab es auch noch einen Tag mit knapp über 10kWh. Gegen 11:00 Uhr wurde hier die Waschmaschine wieder nahezu perfekt zum richtigen Zeitpunkt eingeschaltet. Für den Trockner reicht der Spitzenertrag an diesen Novembertagen aber leider nicht mehr. Eigentlich hätte das E-Auto noch ein wenig geladen werden können. Zeitweise war es aber nicht zu Hause, als die Sonne schien und wahrscheinlich hatte ich die Parameter noch nicht weiter angepasst und immer noch die Hoffnung, dass doch noch ein paar Sonnentage kommen.
Schließlich möchte ich euch noch den 25. November zeigen. An diesem Tag wurden nur noch 6kWh erzeugt. Hier zeigt sich dann, dass die Prognose auch immer nur auf vagen Wettervorhersagen beruht und die Automatik dann nicht immer auf kurzfristige Veränderungen reagieren kann. An dem Tag kam die Sonne wider erwarten zwischendurch mal zum Vorschein. Die Spülmaschine wäre besser ein paar Minuten später gestartet. Den Ladevorgang für das E-Auto habe ich dann manuell über die Haussteuerung gestartet. Leider lässt sich die Automatik der PV-Steuerung damit nicht komplett überschreiben. Diese ist auf eine Mindeslaufzeit von 20 Minuten eingestellt. Das bedeutet, dass die auch den Ladevorgang nach dieser Zeit beendet, wenn nicht ausreichend Sonnenenergie vorhanden ist. Meine Haussteuerung reagiert dann darauf und schaltet das Ladegerät nach 2 Minuten wieder an. Das erkennt man dann an den Zacken beim Ladevorgang.
Verbrauch für die E-Autos
Im November war es wirklich schwierig unsere E-Autos mit Sonnenenergie zu laden. Hinzu kam, dass meine Frau den eUp ein wenig häufiger gebraucht hat, dieser immer wieder recht weit herunter gefahren wurde und gleichzeitig immer nur das nötigste nachgeladen wurde. Dies führte dann auch dazu, dass sie an einem Tag den eNiro genutzt hat, weil die Reichweite des eUps nicht gereicht hätte. Zusätzlich war den ganzen Monat die Ladesäule bei Kaufland defekt, wo meine Frau auch noch ab und zu während des Einkaufens lädt und ich war noch weniger im Büro, wo ich den eNiro in der Regel nochmal aufladen kann.
Der Ladevorgang für den eNiro sollte eigentlich noch gar nicht starten. Hier hatte ich mein selbstgeschriebenes Modul meiner Haussteuerung angepasst und wohl nicht richtig neu installiert. Dadurch wurde der Vorgang sofort gestartet, als das Auto am Abend angeschlossen wurde. Glücklicherweise habe ich das dann noch gesehen und die Steuerung nochmals neu gestartet. Hat zwar nicht wirklich viel geholfen, da es bis zum 2. Dezember, wo das Auto wieder benötigt wurde, quasi keine Sonne schien.
Autarkie und Selbstverbrauch im November
Nachfolgend gibt es nochmal die Übersicht der Autarkie und des Eigenverbrauchs. Trotz des recht schlechten Monats haben wir noch eine Autarkie von 23% erreicht. Der Selbstverbrauch hätte wahrscheinlich nochmal ein Tick höher sein können, wenn ich die Parameter für das Ladegerät direkt zu Beginn des Monats deutlich in Richtung Netzbezug eingestellt hätte. Das werde ich mir für das nächste Jahr hoffentlich merken.
Zusammenfassung / Statistik
Nachfolgend gibt es wieder die Zusammenfassung in der Übersicht für den Monat November und die kumulierten Jahreswerte. Wenigstens der ursprüngliche Jahres-Prognoswert wurde im November erreicht.
PV-Bilanz 2021 | November | Jahr |
Gesamtverbrauch | 549 kWh | 6.594 kWh |
PV-Erzeugung | 176 kWh | 7.479 kWh |
Selbstverbrauch | 125 kWh | 3.088 kWh |
Autarkie | 23% | 47% |
Selbstverbrauch-Anteil | 71% | 41% |
Wallbox | 2,4 kWh | 862 kWh |
Autarkie Wallbox | 10% | 46% |
ICCB-Ladegerät | 63 kWh | 757 kWh |
Autarkie ICCB | 33% | 83% |