Nachdem ich bisher noch nicht dazu gekommen bin, die Wirtschaftlichkeitsbetrachtung unserer PV-Anlage für das Jahr 2022 zu erstellen, gibt es heute zunächst mal den ersten Monatsbericht für den Januar 2023.
Das Wetter im Januar war bisher nicht sehr schön und es gab bisher kaum nennenswerten Sonnenschein. Ein paar Tage lang war das Dach auch wieder mit Schnee bedeckt, der auf Grund der geringen Temperaturen auch etwas länger liegen geblieben ist, als im Dezember.
Zwischendurch hatte ich schon gedacht, dass die Werte noch schlechter werden könnten, als im Dezember des letzten Jahres. Doch schließlich zeigte sich die Sonne soweit, dass der Ertrag fast identisch zu den Januar-Ergebnissen der letzten beiden Jahr war. Mal schauen, was das neue Jahr bringt und ob es einigermaßen an das tolle Vorjahr anknüpfen kann.
Unsere PV-Anlage im Überblick
Die Gesamtleistung beträgt 9,86 kWp. Wegen einiger Verschattungsprobleme haben wir auf der Ost-Seite 10 Module mit 3,4 kWp und auf der West-Seite 19 Module mit 6,46 kWp installiert. Die Anlage wurde im Oktober 2020 in Betrieb genommen. Die Jahresleistung wurde mit etwa 7.450 kWh angesetzt.
Wir hatten uns für PV-Module von LG entschieden und als Wechselrichter für den SMA Sunny Tripower 10.0. Zusätzlich ist ein Smarthome Manager 2.0 von SMA zur Steuerung der PV-Anlage bzw. der Verbraucher installiert.
Für unsere E-Autos (Kia e-Niro, VW e-Up!) wird einerseits eine Wallbox von SMA genutzt sowie ein 240Volt-Ladegerät (ICCB).
Prognosewerte für Januar
Wie auch im letzten Jahr habe ich zunächst einmal die Prognosewerte aktualisiert. Zum Vergleich für den jeweiligen Monatsertrag nutze ich einerseits PVGIS und dann noch die Werte aus dem SMA Sunny-Portal. Bei PVGIS habe ich eine neue Simulation durchgeführt und den Faktor für die Definition des Verlustes auf 10% gesenkt. Im Sunny-Portal habe ich den Jahreswert von 7.880 kWh beibehalten und nur die Verteilung über die Monate etwas verändert.
Der Prognosewerte von PVGIS liegt im Januar deutlich über dem tatsächlichen Ist-Wert. Im Sunny -Portal wurden 110kWh erwartet. Bei PVGIS lag die Prognose für den Januar bei 177kWh.
Ertragswerte der PV-Anlage im Januar 2023
Der Januar konnte mit einem PV-Ertrag von 117kWh abgeschlossen werden. Für die PV-Statistik ist auch der Januar nicht wirklich optimal geeignet. Daher werde ich mich in den nachfolgenden Darstellungen auch etwas kürzer fassen.
Es wurden kaum Werte über 5kWh pro Tag erreicht. Der schlechteste Tag – wahrscheinlich durch den Schnee – lag sogar unter 1kWh. Der beste Wert lag bei etwas über 10kWh.
In der nachfolgenden Darstellung ist die Energiebilanz des besten Tages zu sehen. Den schlechtesten Tag habe ich mir dieses mal gespart, da in der Grafik nicht wirklich etwas sinnvolles zu sehen ist.
Für den besten Tag habe ich noch eine Verbrauchsübersicht erstellt. Hier sieht man, wie das E-Auto an diesem Tag recht gut geladen wurde. Ansonsten war es teilweise wirklich schwierig, überhaupt etwas Solarstrom in den e-Up! zu bekommen. In den Einstellungen im SMA Portal habe ich den Anteil der Sonnenenergie, bei der die Steckdose für das Ladegerät geschaltet werden soll, bereits auf 10% herunter gesetzt. So habe ich quasi jeden „Tropfen“ Sonnenstrom genutzt, der verfügbar war.
Verbrauch für die E-Autos
Der Kia wurde im Januar nicht einmal zu Hause geladen. Lediglich der e-Up! wurde regelmäßig geladen. Wie im Dezember schon berichtet, wird er mittlerweile nur noch zu Hause geladen, da alle kostenfreien Lademöglichkeiten beim Einkaufen weggefallen sind.
Autarkie und Selbstverbrauch im Januar
Übersicht
Die Autarkie ist im Januar wieder ganz leicht gestiegen. Auch der Selbstverbrauch konnte mit 88% etwas gesteigert werden. Dies wird sicherlich in erster Linie an den E-Auto Aufladungen liegen. Trotzdem konnten von dem geringen Ertrag noch 15kWh eingespeist werden.
Optimierungsmaßnahmen
Die Optimierungen, die ich im letzten Jahr insbesondere bei der Spülmaschine, dem Getränkekühlschrank und den Geräten im Arbeitszimmer vorgenommen habe, werden ich nun nicht mehr monatlich berichten. Wahrscheinlich schaue ich mir die Werte nach jedem Quartal.
Interessant ist aber vielleicht doch nochmal der Vergleich beim Verbrauch der Spülmaschine. Hier hatte ich vor ein paar Monaten noch eine Änderung vorgenommen und nicht mehr das verkürzte Programm ausgewählt. Die Maschine läuft jetzt immer mit Automatikmodus, wobei sich die tatsächlichen Laufzeiten kaum geändert haben.
Obwohl die Spülmaschine in diesem Januar zweimal mehr gelaufen ist, war der Verbrauch mit 18,4kWh (23% Autarkie) deutlich niedriger, als im Januar 2022. Hier lag der Verbrauch bei 23,4kWh (27% Autarkie).
Eine weitere „Optimierung“ gibt es seit Dezember. Wie haben mittlerweile eine Heißluftfriteuse, die einige Backofen-Nutzungen vermeidet. So gibt es am Wochenende immer Aufback-Brötchen, die bisher bei 160 Grad 12 Minuten im Ofen aufgewärmt wurden. Nun werden diese bei 160 Grad in 8 Minuten in der Heißluftfriteuse zubereitet, was anscheinend doch einiges an Strom spart.
Leider konnte ich das bisher nicht direkt messen, da der Ofen nicht über eine Steckdose gemessen werden kann und daher im Grundverbrauch auftaucht. Darum habe ich jetzt erst einmal versucht, zwei ähnliche Tage aus diesem und dem letzten Jahr zu finden, die in zwei Diagrammen den unterschiedlichen Verbrauch darstellen.
Der Ofen bzw. die Heißluftfriteuse starten etwa um 8:30Uhr herum. Man erkennt das an dem ersten Anstieg des Verbrauchs im Diagramm. Vergleicht man die beiden „Hügel“ miteinander kann man den Unterschied grob erkennen.
Zusammenfassung / Statistik
In der Zusammenfassung findet ihr die Jahresvergleichswerte auf Monatsbasis sowie kumuliert für das Jahr. Die Tabelle habe ich leicht umgestellt, damit sie vielleicht noch etwas übersichtlicher ist.
Im Arbeitszimmer und bei den Heizungen der Wasserbetten wurde etwas mehr verbraucht als im letzten Jahr. Die übrigen Geräte waren im Verbrauch sehr ähnlich. Der Verbrauch der Spülmaschine war etwas niedriger. Dies bedeutet, dass der Grundverbrauch tatsächlich ein wenig gesunken ist.
Dafür gibt es eine deutliche Veränderung beim Laden des e-Up!. Hier ist der Verbrauch deutlich gestiegen gegenüber dem Vorjahr, was dann auch zu einem insgesamt höheren Netzbezug geführt hat.
PV-Bilanz 2023 | Januar 2023 | Januar 2022 | Abw. Monat | Jahr 2023 | Jahr 2022 | Abw. Jahr |
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Gesamtverbrauch | 632kWh | 547kWh | +85kWh +16% | 632kWh | 574kWh | +85kWh (16% |
Hausverbrauch | 493kWh | 503kWh | -10kWh +2% | 493kWh | 503kWh | -10kWh +2% |
PV-Erzeugung | 117kWh | 117kWh | 0kWh 0% | 117kWh | 117kWh | 0kWh 0% |
Selbstverbrauch | 103kWh | 99kWh | +4kWh +4% | 103kWh | 99kWh | +4kWh +4% |
Netzbezug | 529kWh | 448kWh | +81kWh | 529kWh | 448kWh | +81kWh |
Einspeisung | 14kWh | 18kWh | -4kWh | 14kWh | 18kWh | -4kWh |
Autarkie gesamt | 16% | 18% | -11% | 16% | 18% | -11% |
Selbstverbr. gesamt | 88% | 84% | +5% | 88% | 84% | +5% |
Autarkie Haushalt | 13% | 16% | -19% | 13% | 16% | -19% |
Selbstverbr. Haush. | 56% | 67% | -16% | 56% | 67% | -16% |
Wallbox | 0kWh | 0kWh | 0kWh | 0kWh | 0kWh | 0kWh |
Autarkie Wallbox | -% | -% | -% | -% | -% | -% |
ICCB-Ladegerät | 139kWh | 44kWh | kWh | 139kWh | 44kWh | kWh |
Autarkie ICCB | 27% | 47% | -43% | 27% | 47% | -43% |
E-Autos Gesamt | 139kWh | kWh | kWh | 139kWh | kWh | kWh |
Autarkie E-Autos | 27% | 47% | -43% | 27% | 47% | -43% |