Unser Photovoltaikertrag im Januar 2025

Das PV-Jahr 2025 beginnt schon mal recht erfreulich. Nachdem das letzte Jahr eher enttäuschend war, liefert der erste Monat im Jahr eines der besten Januar-Ergebnisse der letzten Jahr. Allerdings ist das im Januar auch nicht so schwierig, da schon mit kleinen Erträgen größere Veränderungen zu erzielen sind.

Wie ich im ersten Statistik-Bericht unserer neuen Wärmepumpe schon erwähnt hatte, ist der Stromverbrauch im Januar geprägt von einer noch nicht ordnungsgemäß laufenden Wärmepumpe. In den ersten Tagen im Januar musste diese im Notbetrieb laufen. Der Heizstab hat bei kaltem Wetter für entsprechend hohen Stromverbrauch gesorgt. Darüber hinaus hatte ich die Wärmepumpe zu Beginn noch nicht richtig in das SMA Sunny-Portal eingebunden, so dass der Stromverbrauch nicht komplett erfasst wurde.

Im Januar wurden dann aber endlich auch die Probleme der Fritz-Steckdosen im Sunny-Portal behoben. Auch hier wurde der Stromverbrauch nicht mehr gemessen und die automatischen Schaltungen funktionierten nicht. Das war im Januar nicht ganz so kritisch, weil meist sowieso nicht genug Solarstrom vorhanden war.

Dies führt uns aber zu einem weiteren Problem in diesem Winter. Die Dunkelflaute hält weiterhin an und es ist insgesamt zu wenig Windenergie vorhanden. Das sorgt dafür, dass häufiger auf Gaskraftwerke zurück gegriffen werden musste und diese den Strom deutlich verteuern. Im Januar hat das zu relativ hohen Durchschnittspreisen geführt. Bei dem hohen Netzbezug im Januar war das nicht wirklich lustig. Aber auch das gehört zu den dynamischen Strompreisen und es werden sicherlich auch wieder bessere Zeiten kommen. Daher werde ich zunächst bei Tibber bleiben und so könnt ihr die entsprechenden Entwicklungen weiterhin mitverfolgen.

Unsere PV-Anlage im Überblick

Die Gesamtleistung beträgt 9,86 kWp. Wegen einiger Verschattungsprobleme haben wir auf der Ost-Seite 10 Module mit 3,4 kWp und auf der West-Seite 19 Module mit 6,46 kWp installiert. Die Anlage wurde im Oktober 2020 in Betrieb genommen. Die Jahresleistung wurde mit etwa 7.450 kWh angesetzt.

Wir hatten uns für PV-Module von LG entschieden und als Wechselrichter für den SMA Sunny Tripower 10.0. Zusätzlich ist ein Smarthome Manager 2.0 von SMA zur Steuerung der PV-Anlage bzw. der Verbraucher installiert.

Für unsere E-Autos wird einerseits eine Wallbox von SMA genutzt (Kia EV6) und eine GoE Wallbox (eUp!) die allerdings nur einphasig angeschlossen ist.

Als Test und weil ich diese über die Tibberprämien günstig erwerben konnte, habe ich mittlerweile drei Powerstations von Ecoflow im Einsatz (Delta2 mit 1kWh). Eine Powerstation kann über einen Powerstream einspeisen. Weiterhin hatte ich mir noch eine Sunbooster mit ca. 2 kWh Kapazität zum Frühbucher-Preis besorgt, die auch direkt einspeisen kann. Damit stehen mir etwa 5kWh Speicherkapazität zur Verfügung.

Seit Ende Dezember 2024 ist nun auch eine Buderus Wärmepumpe in Betrieb und damit haben wir nur noch Strom als Energiequellen haben unsere Sektorenkopplung also komplett vollzogen.

Wettervergleich zum Vorjahr

Bereits im Bericht meiner Wärmepumpenstatistik habe ich neuerdings die sehr schöne Aufbereitung der Wetterdaten von Michael Theusner aufgenommen. Ich denke, dass diese auch hier eine interessante Zusatzinformation liefern können und würde nun immer die Wetterdaten aus dem aktuellen Jahr mit dem Vorjahr vergleichen.

Zunächst einmal die Daten für den Januar 2024.

Wetterdaten Januar 2024

Mittels der Darstellungen kann man sehr schön sehen, warum es an entsprechenden Tagen eventuell nicht so viel PV-Strom gab. Entweder schien die Sonne nicht richtig oder es war zu bedeckt. In 2024 gab es im Januar also 66,5 Stunden Sonnenschein.

In der folgenden Darstellung für 2025 ist sogar der Schneefall enthalten. Auch das ist eine schöne Zusatzinfo, da dies in der Regel zu völligem Ausfall der PV-Stromerzeugung führt.

Vergleicht man die Grafiken, sieht man sehr schön, dass nicht allein die Sonnenstunden für den eigentlichen PV-Ertrag zuständig sind. In diesem Jahr war meine Ertrag etwas höher, was dann wohl daran lag, dass es weniger bedeckte Tage gab.

Prognosewerte für Januar

Wie zu Beginn von jedem neuen Jahr habe ich die Verteilung der Prognosewerte neu ermittelt. Im Sunny-Portal passe ich diese immer entsprechend der Durchschnittsverteilung in Bezug auf die einzelnen Monate an. In PVGIS mache ich einfach eine neue Berechnung, so dass die neuesten Zahlen genutzt werden. Die Prognose von PVGIS lag bei 168kWh und im Sunny-Portal bei 121kWh.

Die nachfolgende Grafik zeigt wieder die Prognosewerte und die jeweiligen Ist-Werte.

Vergleich der Prognosewerte mit den Ist-Werten unserer PV-Anlage in 2025

Ertragswerte der PV-Anlage im Januar 2025

In der nachfolgenden Grafik sieht man sehr schön den hohen Verbrauch, der neben den bisherigen Großverbrauchern nun in erster Linie durch die Wärmepumpe erzeugt wird. Die besonders hohen Balken zu Beginn des Monats kommen durch den Notbetrieb der Wärmepumpe mit dem Heizstab. Die Ertragsseite gibt in den ganzen Grafiken noch nicht viel her.

PV-Bilanz im Januar 2025

Am schlechtesten Tag, dem 9. Januar wurden nur ca. 0,4kWh erzeugt. In den Wetterdaten ist zu sehen, dass es an dem Tag den ersten Schnee gab.

Der 21. Januar war der beste Tag im Januar, was man auch an den Wetterdaten erkennen kann. An diesem Tag wurden 9,81kWh erzeugt.

Bester Tag im Januar 2025

Verbrauch der beiden E-Autos

Den Kia habe ich im Januar nur einmal geladen und nur in der Nacht. Der VW eUp! bekommt mittlerweile immer wieder mal auch etwas PV-Strom. In der Regel finden die Aufladungen aber auch in der Nacht statt, immer zu den niedrigsten Strompreisen.

E-Auto Ladevorgänge im Januar 2025

Verbrauch der Wärmepumpe

Verbrauch der Wärmepumpe im Januar 2025

Wie oben bereits erwähnt, hatte ich die Wärmepumpe zu Beginn des Monats noch nicht richtig in das Sunny Portal eingebunden. Daher werden gerade die Tage mit den hohen Verbräuchen des Heizstabes nicht richtig angezeigt. Erst am 6. Januar hatte ich den entsprechenden Code angepasst. Ab dem 8. Januar lief die Wärmepumpe dann ohne den Heizstab.

Autarkie und Selbstverbrauch im Januar

Übersicht

Seitdem unsere Wärmepumpe in Betrieb ist, lassen sich die Autarkie- und Selbstverbrauchsquoten nicht mehr wirklich mit der Vergangenheit vergleichen. In den Wintermonaten wird die Autarkie deutlich niedriger sein, dafür sollte der Selbstverbrauch meist bei nahe 100% liegen. Da der Selbstverbrauch auch wirtschaftlicher ist, als die Einspeisung des PV-Stroms, sollte sich auch die Armortisation der PV-Anlage weiter verbessern.

PV-Bilanz im Januar 2025

Wirtschaftlichkeit der PV und Tibber Statistik

Nachfolgend findet ihr wieder die monatliche Betrachtung der Wirtschaftlichkeit sowie die Tibber Statistik. In Bezug auf die Tibber Statistik habe ich mich entschieden, einen neuen Vergleichspreis zu ermitteln. Damit habe kann ich bei allen Statistiken auf das komplette Jahr blicken und habe für alle Werte den gleichen Ausgangspunkt. Auf Grund der Anpassungen auf Seiten der Netzentgelte haben sich auch bei Tibber die Strompreise leicht erhöht. Dafür bekomme ich auf Grund des Paragraphen 14a EnWG nun eine monatliche Erstattung von Netzentgelten. Dies liegt an der Wärmepumpe, die als steuerbarer Verbraucher ab 2024 entsprechend angemeldet werden musste.

Zum Jahreswechsel hatte ich mir einen Vergleichspreis ermittelt. Nachdem ich diesen nun nochmals verifizieren wollte und der Anbieter gar nicht mehr im Portal aufgeführt wurde, habe ich nochmals einen neuen Preis ermittelt. Da ich selbst die Billig-Anbieter meide und bei der Ermittlung nur mögliche Sofort-Boni mit einbeziehe, fiel meine Wahl nun auf Vattenfall. In diesem Tarif wären sogar die Mehrkosten für ein modernes Meßsystem enthalten. Früher oder später wird diese Umstellung wohl bei mir notwendig sein.

Parameter und Berechnungslogik

Basis für die Kostenseite sind einerseits die Gestehungskosten (0,117 € pro kWh), wie ich sie jährlich in meiner Wirtschaftlichkeitsberechnung ermittele und den Netzbezugskosten. Diese ermittle ich immer aus meiner Tibber-Abrechnung. Den fixen Vergleichs-Strompreis , den ich über das Portal ermittelt habe liegt bei einem Arbeitspreis von 0,278€ und einem monatlichen Grundpreis von 21,40€. Auf der Einnahmenseite kommt dann noch die Einspeisevergütung in Höhe von 0,086 € pro kWh dazu. Weitere Einnahmen bzw. Kostenersparnis ergeben sich durch die Pauschale, die auf Grund des Paragraphen 14a EnWG vom Netzbetreiber erstattet werden. Bei meinem Netzbetreiber sind dies aktuell für das Modul 1 131,50€ pro Jahr.

Bei der Ermittlung des Strompreises pro kWh beziehe ich auch immer die monatliche Grundgebühr mit ein. Die reinen Arbeitspreise sind immer in Klammern zusätzlich aufgeführt. Dadurch steigen die ermittelten Bruttopreise immer dann, wenn der Netzbezug am geringsten ist. Auch hier hat die Wärmepumpe einen gewissen „positiven“ Einfluss, da in Summe der Netzbezug gegenüber den Vorjahren deutlichen steigen wird.

Wirtschaftlichkeitsberechnung und Tibber-Statistik

Kumuliert auf das Jahr habe ich gegenüber der Kosten mit dem Tibber-Strompreis in diesem Jahr 246€ durch die PV an Stromkosten eingespart. Ich rechne für den Strompreis immer den Strompreis pro kWh laut meiner Tibber Rechnung. Ohne PV wäre der Durchschnittspreis wahrscheinlich ein wenig geringer, da die günstigen Preise zur besten Sonnenzeit dann in die Rechnung mit einfließen würden.

MonatKosten PVKosten Netzbez.Gesamt-kostenEin-speisung§14a Modul1Gesamt mit PVGesamt ohne PVErsparnis PV
Januar16,46 €629,59 €646,05 €0,11 €11,17€634,77 €663,03 €+28,26 €
202516,5€629,6 €646,1 €0,1 €11,2€634,8 €663,0 €+28,3 
Wirtschaftlichkeit der PV-Anlage auf Monatssicht

In der folgenden Tabelle sind wieder die jeweiligen Vergleiche pro Monat zu sehen.

MonateTibber PreisVergleichspreisDifferenzKostendiff. Netzbezug
Januar29,62ct/kWh (29,11ct)28,29 ct/kWh (27,80ct)+ 1,33 ct/kWh+27,76€
202529,62 ct/kWh (29,11ct)28,29 ct/kWh (27,80ct)+ 1,33 ct/kWh+27,8€
Tibber-Statistik und Vergleich mit günstigstem Alternativangebot (inkl. Grundgebühr, in Klammern ohne)

Die dynamischen Strompreise waren im Januar nicht wirklich erfreulich. Die Dunkelflaute hält immer noch an und sorgt für teilweise sehr hohe Strompreise. Die geringe Windenergie und dadurch benötigte Gaskraftwerke machen den Strom entsprechend teuer. Hinzu kommt der hohe Netzbezug im Januar. Dadurch hatte ich mich Tibber in etwa 28€ Mehrkosten.

Übersichten zum Tibber-Strompreis

In diesem Abschnitt stelle ich immer die monatliche Preisentwicklung von Tibber im Verhältnis zu meinem Netzbezug dar. In der nachfolgenden Grafik ist zu sehen, wie sich die Preise über den Monat entwickeln und wie hoch der Netzbezug jeweils in dem Zeitraum aussieht. Wie man sieht, hat es auch im Januar wieder ein paar ziemlich hohe Preise von bis zu 0,86€ pro kWh gegeben. Auf Monatsebene ist kaum erkennbar, dass ich versuche, die großen Lasten wie die Spülmaschine, das E-Auto und auch die Warmwasseraufbereitung immer in die Zeiten mit den niedrigsten Strompreise verschiebe.

Trotzdem scheinen die Maßnahmen zu helfen. Schaue ich mir den durchschnittlichen Arbeitspreis des letzten Monats auf der Tibberseite an, dann hätte dieser beim Verbrauch im Standard Lastprofil wohl bei 30,08ct/kWh gelegen. Damit habe ich pro kWh etwa 0,5ct gespart bzw. bei meinem Netzbezug etwa 10€.

Netzbezug und Preisentwicklung im Januar 2025

Die nachfolgende Grafik zeigt die Tibber-Preise zu jeder Uhrzeit im Januar. Auch hier sieht man, dass höheren Preise immer über 30ct gelegen haben und es nur selten besonders günstige Preise gab.

Börsenstrompreise im Januar 2025 zu den verschiedenen Uhrzeiten

Die nachfolgende Grafik zeigt wieder die Häufigkeit der Strompreise im Januar (y-Achse). Am häufigsten gab es Preise zwischen 30ct und 32ct, die damit oberhalb der Preis aus Dezember lagen.

Häufigkeit von Börsenstrompreisen im Januar 2025

Zusammenfassung / Statistik

In der Zusammenfassung findet ihr die Jahresvergleichswerte auf Monatsbasis sowie kumuliert für das Jahr, bis zum aktuellen Zeitpunkt.

Wie bereits schon mehrfach erwähnt, ist der Vergleich gegenüber dem Vorjahr auf Grund der neuen Wärmepumpe nicht mehr so aussagekräftig. Die Werte der Wärmepumpe habe ich nun zusätzlich in die Tabelle aufgenommen. Interessant dürfte hierbei sein, wieviel PV-Strom tatsächlich den gesamten Strombedarf der Wärmepumpe deckt. In meinen ersten Simulationen zur Berechnung der Wirtschaftlichkeit in Bezug auf die Umstellung von der Gasheizung auf die Wärmepumpe hatte ich angenommen, dass ich bis zu ca. 1.400kWh PV-Strom für die Wärmepumpe nutzen kann. Angenommen habe ich einen Gesamtverbrauch für die Wärmepumpe von ca. 4.800kWh. Das wird sich natürlich durch den Betrieb mit dem Heizstab ein wenig erhöhen. Mal schauen, wie sich die Werte bis zum Ende der Heizsaison im April/Mai entwickeln.

Der Hausverbrauch hat sich wahrscheinlich in erster Linie durch die Einbindung der Powerstations erhöht. Darüber war der Stromverbrauch im Arbeitszimmer wohl etwas höher. Da die AVM Fritz! Steckdosen zeitweise nicht im Sunny-Portal funktionierten kann ich die entsprechenden Geräte leider nicht mit dem Vorjahresmonat vergleichen.

PV-Bilanz 2025Januar 2025Januar 2024Abw. Monat Jahr 2025Jahr 2024Abw. Jahr
Gesamtverbrauch2.241kWh682kWh+1.559kWh
+229%
2.241kWh682kWh+1.559kWh
+229%
Hausverbrauch554kWh467kWh+87kWh
+19%
554kWh467kWh+87kWh
+19%
PV-Erzeugung142kWh135kWh+7kWh
+5%
142kWh135kWh+7kWh
+5%
Selbstverbrauch141kWh113kWh+28kWh
+25%
141kWh113kWh+28kWh
+25%
Netzbezug2.101kWh569kWh+1.532kWh
+269%
2.101kWh569kWh+1.532kWh
+269%
Einspeisung1kWh22kWh-21kWh
-96%
1kWh22kWh-21kWh
-96%
Autarkie gesamt6%17%-65%6%17%-65%
Selbstverbr. gesamt99%84%+18%99%84%+18%
Autarkie Haushalt6%15%-11%6%15%-11%
Selbstverbr. Haush.25%53%-53%25%53%-53%
Wallbox44kWh74kWh-30kWh
-41%
44kWh74kWh-30kWh
-41%
Autarkie Wallbox0%7%-100%0%7%-100%
GoE-Charger/ICCB161kWh141kWh+20kWh
+14%
161kWh141kWh+20kWh
+14%
Autarkie GoE/ICCB10%26%-62%10%26%-62%
E-Autos Gesamt161kWh215kWh-54kWh
-25%
161kWh215kWh-54kWh
-25%
Autarkie E-Autos8%19%-58%8%19%-58%
Wärmepumpe1.483kWhn.v.n.v.1.483kWhn.v.n.v.
Autarkie Wärmepumpe6% (89kWh)n.v.n.v.6% (89kWh)n.v.n.v.
Statistik meiner PV-Anlage (Werte für Januar 2025 und Vergleich mit 2024)

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