Zurück aus dem Urlaub gibt es heute den Bericht zu unserem Solarertrag im November. Mittlerweile macht der Blick auf das Solardashboard nicht mehr richtig viel Spaß. Im November gab es nicht mehr sehr viel Sonnenschein und die Erträge sind damit deutlich gesunken. Da unsere Anlage im Oktober 2020 in Betrieb genommen wurde, konnte ich den Ertrag erstmals mit 2 vergangenen Jahren vergleichen. Im ersten Jahr lag der Ertrag leicht über der diesjährigen Ausbeute und im letzten Jahr wurde etwas weniger im Vergleichsmonat erzeugt. Im November machen die Unterschiede aber sowieso nicht mehr soviel aus.
Die 8.500kWh Jahresertrag werden wahrscheinlich nur sehr knapp verpasst. Um diesen Spitzenwert noch zu erreichen, müsste es im Dezember nochmal ein paar richtig gute Sonnentage geben. Aktuell sieht es allerdings nicht wirklich danach aus.
Unsere PV-Anlage im Überblick
Die Gesamtleistung beträgt 9,86 kWp. Wegen einiger Verschattungsprobleme haben wir auf der Ost-Seite 10 Module mit 3,4 kWp und auf der West-Seite 19 Module mit 6,46 kWp installiert. Die Anlage wurde im Oktober 2020 in Betrieb genommen. Die Jahresleistung wurde mit etwa 7.450 kWh angesetzt.
Wir hatten uns für PV-Module von LG entschieden und als Wechselrichter für den SMA Sunny Tripower 10.0. Zusätzlich ist ein Smarthome Manager 2.0 von SMA zur Steuerung der PV-Anlage bzw. der Verbraucher installiert.
Für unsere E-Autos (Kia e-Niro, VW e-Up!) wird einerseits eine Wallbox von SMA genutzt sowie ein 240Volt-Ladegerät (ICCB).
Prognosewerte für November
Die beiden Prognosewerte, die ich nutze, liegen auch im November dicht beieinander. Der Ist-Wert liegt dieses mal etwas näher am Wert vom Sunny-Portal. Bei PVGIS wurde ein Wert von 194kWh prognostiziert. Im Sunny Portal lag der Prognosewerte bei 237kWh.
Ertragswerte der PV-Anlage im November 2022
Im November wurden nur noch 227kWh Strom erzeugt. Das reicht in der Theorie noch nicht einmal mehr für 50% des Strombedarfs. Hinzu kommt, dass der e-Up nun häufiger zu Hause geladen wird und im Winter deutlich mehr Strom verbraucht. Die Spitzenwerte lagen in diesem Monat nur noch bei etwas über 10kWh pro Tag. Nur an den ersten beiden Novembertagen reichten die Ertragswerte knapp an die 15kWh heran. In der Energiebilanz für den Monat ist auch zu erkennen, wie das Wetter zum Monatsende hin immer schlechter wurde und kaum noch Solarstrom erzeugt wurde.
Der ertragreichste Tag im November war der erste Tag des neuen Monats. Erzeugt wurden 15kWh, die tatsächlich noch einigermaßen ausreichend waren, um beide E-Autos ein wenig zu laden und einen Teil des Stroms für die Spülmaschine zu liefern. An diesem Tag ist in der nachfolgenden Grafik tatsächlich nochmals eine fast optimale Erzeugungskurve zu sehen. Wie bereits in vorhergehenden Beiträgen berichtet, sieht diese aktuell auf der linken Seite nicht optimal aus, da hier die Sonne ein wenig Zeit benötigt, über die Bäume zu kommen.
Der schlechteste Tag war im November dann auch der letzte Tag im Monat. Die entsprechende Grafik ist schon ziemlich traurig anzusehen. Den Ertrag von knapp 1,5kWh an diesem Tag kann man kaum erkennen. Im Gegensatz zum besten Tag wurde natürlich auch gar nichts eingespeist.
Die Verbrauchsübersichten im November sind nicht mehr so richtig spannend. Heraus gesucht habe ich darum den besten Tag und dann noch einen durchschnittlichen Novembertag aus der Mitte des Monats. In der nachfolgenden Grafik ist zu sehen, wie der gute Ertrag von 15kWh noch sehr schön von beiden Elektroautos genutzt werden konnte. Trotzdem scheint die prognosebasierte Steuerung an dem Tag nicht wirklich optimal funktioniert zu haben. Das lag aber eventuell auch daran, dass die Beladung des e-Ups nicht optimal durch die Automatik erkannt werden kann. Vormittags war meine Frau mit dem Wagen unterwegs und konnte natürlich nicht geladen werden. Die SMA Automatik hat zwar die entsprechende Steckdose für den Ladeziegel immer wieder eingeschaltet, nicht aber wirklich intelligent ausgewertet, dass die 2,3kWh gar nicht abgenommen wurden. Sonst hätte der Kia, der auch geladen werden musste, noch ein wenig mehr Strom abbekommen können. Alternativ hätte die Spülmaschine etwas eher laufen können und nicht zu einer Zeit, in der der e-Up wieder zu Hause war. Dass Spülmaschine und das Ladegerät überhaupt gleichzeitig laufen konnten, hängt wahrscheinlich auch damit zusammen, dass ich den Anteil des PV-Stroms für das E-Auto deutlich reduziert habe. Nur so wird überhaupt noch etwas in den e-Up geladen.
Ein direkter Vergleich, wie die prognosebasierte Steuerung auch besser funktionieren kann, zeigt der 16. November im der nachfolgenden Grafik. Auch hier lief die Spülmaschine und das E-Auto wurde erst danach geladen.
Verbrauch für die E-Autos
Wie bereits oben gesehen, musste auch der Kia an der Wallbox im November geladen werden. Bei den Ladungen des e-Ups zeigt sich, dass dieser zu Beginn des Monats noch mit etwas geringeren Mengen nahezu täglich geladen wurde. Hier hat die Sonne – entsprechend der Einstellungen für den PV-Anteil – noch gut gereicht. Je schlechter die Erträge im Monat wurden, sieht man an den höheren Balken, dass der Wagen dann eher dann nachgeladen wurde, wenn der Bedarf am größten war. Dafür bekommt er dann immer weniger PV-Strom.
Autarkie und Selbstverbrauch im November
Übersicht
Mittlerweile dreht sich das Bild bei der Autarkie und dem Eigenverbrauch komplett um. Durch den niedrigen PV-Ertrag steigt der Anteil des Eigenverbrauchs immer mehr an. Dafür kann der Strombedarf immer weniger durch Solarenergie gedeckt werden. Hinzu kommt ein steigender Strombedarf durch mehr Aufladungen der E-Autos und ein wenig durch die Heizung (Pumpen).
Optimierungsmaßnahmen
Wie gewohnt, gibt es nun noch den Überblick über meine Optimierungsmaßnahmen. An diversen Stellen habe ich versucht, den Stromverbrauch insgesamt etwas zu senken. Zusätzlich war es das Ziel, möglichst viel des notwendigen Verbrauchs in die Sonnenstunden zu schieben.
Interessant ist die Auswertung des Verbrauchs der Spülmaschine im November. Gegenüber dem Vorjahr wurde sie sogar einmal mehr gestartet, was u.a. auch an einem größeren Familienbesuch zur Mitte des Monats lag. Trotzdem liegt der Monatsverbrauch deutlich niedriger, als im letzten Jahr. Das kann eigentlich nur daran liegen, dass wir seit einiger Zeit auf das Einschalten der verkürzten Laufzeit verzichten und damit insgesamt weniger Strom verbrauchen.
Optimierung der Spülmaschine | Verbrauch | Autarkie | PV-Strom | Netz-Strom |
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November 2021 | 23,9kWh | 41% | 9,8kWh | 14,1 kWh |
November 2022 | 21,6kWh | 48% | 10,4kWh | 11,2 kWh |
Die Optimierungen im Arbeitszimmer zeigen auch weiterhin eine positive Entwicklung. Hier wurde in erster Linie auf einen Monitor verzichtet und das (zeitweise) Ausschalten diverser externer Festplatten bzw. eines NAS-Laufwerks.
Verbrauchsoptimierung Arbeitszimmer | Verbrauch | Autarkie | PV-Strom | Netz-Strom |
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Steckdosenleiste 1 | ||||
November 2021 | 22,4kWh | 22% | 4,9kWh | 17,5kWh |
November 2022 | 18,5kWh | 22% | 6,1kWh | 12,4kWh |
Steckdosenleiste 2 | ||||
November 2021 | 50,6kWh | 31% | 15,7kWh | 34,9kWh |
November 2022 | 32,3kWh | 31% | 10,0kWh | 22,3kWh |
Gesamt November 2021 | 73,0kWh | 28% | 20,6kWh | 52,4kWh |
Gesamt November 2022 | 50,8kWh | 32% | 16,1kWh | 34,7kWh |
Der Getränkekühlschrank im Wohnzimmer zeigt das übliche Bild der Optimierungsmaßnahme. Dieser wird ja Nachts ausgeschaltet, so dass etwas weniger Strom benötigt wird und davon mehr Sonnenenergie bereit steht.
Optimierung der Kühlschrank | Verbrauch | Autarkie | PV-Strom | Netz-Strom |
---|---|---|---|---|
September 2021 | 11,9kWh | 20% | 2,4kWh | 9,5 kWh |
Oktober 2022 | 9,3kWh | 29% | 2,7kWh | 6,6kWh |
Zusammenfassung / Statistik
In der Zusammenfassung findet ihr wieder die Jahresvergleichswerte auf Monatsbasis sowie kumuliert für das Jahr. Nachdem nun bereits 11 Monate in diesem Jahr betrachtet werden, ist das Jahresergebnis immer besser abschätzbar. Eine Zusammenfassung bzw. eine Jahresdarstellung wird es natürlich auch wieder geben, was insbesondere hinsichtlich der Optimierungsmaßnahmen sehr interessant sein dürfte.
PV-Bilanz 2022 | November 2022 | Jahr 2022 | November 2021 | Jahr 2021 | Abw. Monat | Abw. Jahr |
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Gesamtverbrauch | 618kWh | 5.901kWh | 549kWh | 6.594kWh | +69kWh | -693kWh |
Hausverbrauch | 462kWh | 4.482kWh | 484kWh | 4.975kWh | -22kWh | -493kWh |
PV-Erzeugung | 222kWh | 8.381kWh | 176kWh | 7.479kWh | +46kWh | +902kWh |
Selbstverbrauch | 170kWh | 3.043kWh | 125kWh | 3.088kWh | +45kWh | -45kWh |
Netzbezug | 447kWh | 2.858kWh | 424kWh | 3.506kWh | +23kWh | -648kWh |
Einspeisung | 51kWh | 5.338kWh | 51kWh | 4.391kWh | +0kWh | +947kWh |
Autarkie | 28% | 52% | 23% | 47% | + 5%-Punkte | + 5%-Punkte |
Selbstverbrauch-Anteil | 77% | 36% | 71% | 41% | + 6%-Punkte | – 5%-Punkte |
Wallbox | 44kWh | 592kWh | 2kWh | 862kWh | + 42kWh | -270kWh |
Autarkie Wallbox | 43% | 74% | 10% | 46% | + 33% – Punkte | + 28% – Punkte |
ICCB-Ladegerät | 111kWh | 827kWh | 63kWh | 757kWh | + 48kWh | +70kWh |
Autarkie ICCB | 42% | 78% | 33% | 83% | + 9% -Punkte | – 5% – Punkte |
E-Autos Gesamt | 155kWh | 1.419kWh | 65kWh | 1.619kWh | +90kWh | -200kWh |
Autarkie E-Autos | 42% | 76% | 32% | 63% | + 10% -Punkte | + 13% -Punkte |