Der Oktober war wieder einmal nicht so ertragreich, wie erhofft und so schlecht, wie viele andere Monate in diesem Jahr. Damit ist für uns das Photovoltaik-Jahr wahrscheinlich fast erledigt. Im November und Dezember kommt nicht mehr sehr viel Strom vom Dach und man kann froh sein, wenn der Grundbedarf gedeckt wird.
Vor ein paar Wochen habe ich mir den GoE Charger, als Austausch für das 230V Ladegerät, gekauft. Damit kann der eUp! etwas effektiver geladen, wobei ich nur eine Phase angeschlossen habe. Die Wallbox selbst habe ich bereit in FHEM Haussteuerung eingebunden. Aktuell bin ich dabei, ein paar Funktionen zu realisieren, die die wirtschaftlichste Zeit für einen Ladevorgang in Abhängigkeit von PV-Energie und Tibber Strompreis ermöglicht. Damit würde ich dann versuchen, immer mit dem günstigsten Strompreis zu laden, wenn der eUp! nicht ausreichend Akkuladung für die nächste Abfahrtzeit hat. Sobald die Funktionen fertig sind, gibt es hier natürlich die Vorstellung der Funktionen.
Unsere PV-Anlage im Überblick
Die Gesamtleistung beträgt 9,86 kWp. Wegen einiger Verschattungsprobleme haben wir auf der Ost-Seite 10 Module mit 3,4 kWp und auf der West-Seite 19 Module mit 6,46 kWp installiert. Die Anlage wurde im Oktober 2020 in Betrieb genommen. Die Jahresleistung wurde mit etwa 7.450 kWh angesetzt.
Wir hatten uns für PV-Module von LG entschieden und als Wechselrichter für den SMA Sunny Tripower 10.0. Zusätzlich ist ein Smarthome Manager 2.0 von SMA zur Steuerung der PV-Anlage bzw. der Verbraucher installiert.
Für unsere E-Autos (Kia EV6, VW e-Up!) wird einerseits eine Wallbox von SMA genutzt sowie bisher ein 240Volt-Ladegerät (ICCB). Wie oben kurz beschrieben, haben wir das Ladegerät nun gegen ein Wallbox getauscht.
Prognosewerte für Oktober
Der Oktober war wieder einmal ein Monat, bei dem der Ist-Wert unter beiden Prognosewerten lag. Nach PVGIS waren 425kWh zu erwarten und im SMA Sunny-Portal lag der Oktoberwert bei 394kWh.
Die nachfolgende Grafik zeigt wieder die Prognoswerte und die bisherigen Ist-Werte.
Ertragswerte der PV-Anlage im Oktober 2023
Wie man der Grafik entnehmen kann, gab es im Oktober quasi keinen Tag bei dem über 20kWh Strom erzeugt wurden. An 15 Tagen wurden sogar nicht einmal mehr 10kWh Strom erzeugt. Mit einem Gesamtertrag von 374kWh war der diesjährige Oktober der schlechteste Oktober seit dem wir die PV-Anlage betreiben.
Der beste Tag im Oktober fiel mal wieder auf einen Zeitraum, in dem wir nicht zu Hause waren. Da ist also ein Großteil der Energie ins Netz eingespeist worden. Dafür wurde an diesem Tag fast noch eine optimale Glockenkurver erzeugt. Lediglich zu Beginn des Tages erkennt man unsere Verschattungsthematik. Erst ab ca. 10:00 Uhr scheint die Sonne komplett auf die PV-Module.
Trotz des niedrigen Ertrags am schlechtesten Tag im Oktober sind noch 25% der PV-Energie ins Netz eingespeist. Da sind wohl entsprechende Verbraucher nicht zur besten Zeit eingeschaltet worden.
Die Verbrauchsdarstellung wird langsam nicht mehr wirklich interessant, da einfach zu wenig Strom erzeugt wird, um Großgeräte damit sinnvoll zu versorgen. Trotzdem bemüht sich die Automatisierung vom Sunny-Portal die Verbraucher in die besten Zeiten zu legen.
Am 8. Oktober war noch einer der besseren Tage mit einem Ertrag von knapp über 13kWh. An diesem Tag wurden tatsächlich beide E-Autos geladen und die Spülmaschine lief auch noch. Allerdings hat es dann aber nicht mehr ausgereicht, alle Geräte komplett mit Solarstrom zu versorgen. Ladegerät und Spülmaschine konnten gleichzeitig laufen, weil ich beim Ladegerät den notwendigen Anteil an PV-Energie deutlich gesenkt habe. Sonst würde der eUp! kaum noch geladen.
Auch nachfolgend sieht man, wie an einem Tag mit nur knapp 9kWh Erzeugung auch noch einige Großverbraucher gut mit Strom versorgt werden können. Hier liefen Waschmaschine sowie Trockner und beide E-Autos wurden geladen.
Die folgende Verbrauchsgrafik habe ich ausgewählt, weil man hier ganz gut erkennen kann, wie das Sunny-Portal bzw. der EV-Charger von SMA über Nacht geladen wird. In diesem Fall gibt man die gewünschte Ladeenergie an und die Zeit, bis zu der diese Energie im E-Auto landen soll. Man sieht sehr schön, wie die Ladung gleichmäßig über die Nacht verteilt wird und wenn die Zielzeit immer näher rückt, ggf. nochmal mit deutlich höherer Leistung geladen wird.
Am Abend habe ich dann nochmals eine Ladung gestartet. Hier sieht man, dass erst einmal mit hoher Energie geladen wir, um wahrscheinlich festzustellen, welches Maximum erreichbar ist. Eigentlich ist diese Art der Ladung für mich nicht optimal, da ich mit dem dynamischen Strompreis von Tibber* lieber mit hoher Leistung in der Zeit mit dem niedrigsten Strompreis laden würde. Deshalb realisiere ich gerade eine Funktion in meiner Haussteuerung, die den Ladeprozess entsprechend startet.
Schließlich findet ihr in der folgenden Grafik noch die Darstellung am Tag mit dem schlechtesten Ertrag im Oktober. Hier wurden nur noch 4kWh Solarenergie erzeugt und natürlich reicht das nicht mehr für die Waschmaschine und den Trockner. Abends sieht man, dass ich den eUP! noch zu einer Zeit geladen habe, wo der Strom wahrscheinlich besonders günstig war.
Verbrauch für die E-Autos
Im Oktober habe ich unseren Kia EV6 etwas häufiger zu Hause geladen. Ansonsten sieht man, dass der eUp! an vielen Tagen nicht mit größeren Lademenge geladen wurde.
Autarkie und Selbstverbrauch im Oktober
Übersicht
Im September lag die Eigenverbrauchsquote noch bei etwa über 30%. In einem Monat mit schlechtem Ertrag, wie im Oktober, steigt diese Quote natürlich deutlich an. Dafür wird die Autarkiequote immer geringer, weil nicht mehr genug Sonnenenergie für den Strombedarf erzeugt wird.
Zusammenfassung / Statistik
In der Zusammenfassung findet ihr die Jahresvergleichswerte auf Monatsbasis sowie kumuliert für das Jahr, bis zum aktuellen Zeitpunkt.
Der Gesamtverbrauch war durch einen höheren Verbrauch der E-Autos in diesem Jahr wieder etwas höher, als im Oktober des lezten Jahres. Der Hausverbrauch war dafür nahezu identisch, wobei der Jahresverbrauch ohne E-Autos immer noch 5% unter dem Vorjahr liegt.
Auf Grund des schlechten Jahres und der erhöhten Beladung der E-Autos ist auch der Netzbezug um ca. 18% gestiegen. Da wird es interessant sein, die Stromkosten ab Ende des Jahres zu vergleichen. Mal sehen, ob sich in diesem Jahr dann die Tibber-Nutzung schon gelohnt hat.
Der Verbrauch der E-Autos ist gegenüber dem Vorjahr um 35% gestiegen, was auf Grund der schlechten Erträge und der häufigen Ladungen über Nacht leider auch zu einem deutlichen Einbruch der Autarkie geführt hat.
PV-Bilanz 2023 | Okt. 2023 | Okt. 2022 | Abw. Monat | Jahr 2023 | Jahr 2022 | Abw. Jahr |
---|---|---|---|---|---|---|
Gesamtverbrauch | 587kWh | 508kWh | +79kWh +16% | 5.514kWh | 5.284kWh | +230kWh +4% |
Hausverbrauch | 415kWh | 403kWh | +12kWh +3% | 3.813kWh | 4.020kWh | -207kWh -5% |
PV-Erzeugung | 374kWh | 440kWh | -66kWh -15% | 7.334kWh | 8.159kWh | -825kWh -10% |
Selbstverbrauch | 205kWh | 209kWh | -4kWh -2% | 2.670kWh | 2.873kWh | -203kWh -7% |
Netzbezug | 383kWh | 298kWh | +85kWh +29% | 2.844kWh | 2.411kWh | +433kWh +18% |
Einspeisung | 170kWh | 209kWh | -39kWh -19% | 4.664Wh | 5.286kWh | -622kWh -12% |
Autarkie gesamt | 35% | 41% | -15% | 48% | 54% | -11% |
Selbstverbr. gesamt | 55% | 48% | +15% | 36% | 35% | +3% |
Autarkie Haushalt | 34% | 34% | +0% | 43% | 46% | -7% |
Selbstverbr. Haush. | 21% | 31% | -32% | 23% | 23% | 0% |
Wallbox | 96kWh | 24kWh | +72Wh +300% | 868kWh | 548kWh | +320kWh +58% |
Autarkie Wallbox | 22% | 79% | -72% | 49% | 76% | -36% |
ICCB-Ladegerät | 77kWh | 81kWh | -4kWh -5% | 833kWh | 716kWh | +117kWh +16% |
Autarkie ICCB | 54% | 67% | -19% | 71% | 84% | -16% |
E-Autos Gesamt | 173kWh | 105kWh | +68kWh +65% | 1.701kWh | 1.264kWh | +437kWh +35% |
Autarkie E-Autos | 36% | 70% | -49% | 60% | 80% | -25% |