Was ich da im Kölner Stadt Anzeiger gelesen habe konnte ich zunächst kaum glauben und war völlig entsetzt. Dort war zu lesen, dass die EU-Abgeordneten – „auf Grund der Krise“ – für dieses Jahr entschieden haben, dass die Verluste ihres Pensionsfonds nicht durchs Parlament ausgeglichen werden. Also soll für die Verluste, wie in den letzten beiden Jahren, nicht der Steuerzahler aufkommen.
Zunächst war ich etwas irritiert und habe es nicht wirklich verstanden. Es ist aber tatsächlich so, dass die EU-Abgeordneten einen freiwilligen Pensionsfond haben. In diesen Fond zahlt etwa die Hälfte der Abgeordneten einen monatlichen Beitrag von 1.200 € ein. Das Parlament (die Steuerzahler) zahlt nochmals den doppelten Betrag dazu. Damit die Abgeordneten nach 5 Jahren einen Pensionsanspruch von 1.400 € ! erhalten, muss der Fonds durch ein gewagtes Anlagemanagement eine überdurchschnittliche Rendite erzielen.
Dies ist in den letzten beiden Jahren nicht geglückt, so dass die Fehlbeträge durchs Parlament – also mit Steuergeldern – ausgeglichen wurden. Ich würde mich auch freuen, wenn der Staat die Verluste meines privaten Rentenfonds ausgleichen würde. Zumal ich innerhalb von 5 Jahren keine 1.400 € damit erzielen kann.
Ein Thema, was sicherlich nicht in die aktuellen Wahlkämpfe hinein passt. Wo man doch in Deutschland gerade über alle gut verdienenden her zieht und die Manager Gehälter stärker reglementieren möchte.
Es ist immer wieder erschreckend, wie Politiker auf der einen Seite über Banken, Manager und Besserverdienende herziehen und im stillen Kämmerlein genau die gleichen Aktionen durchführen.
Ich bin durchaus dafür, dass Politiker ein ordentliches Gehalt verdienen sollen, aber auch hier sollten die Maßstäbe stimmen. Gerade bei den EU-Politikern gewinnt man immer wieder den Eindruck, dass das Parlament u.a. eine kleine „Gelddruckmaschine“ für Abgeordnete ist.
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