Die Deutsche Post ist auch immer stärker auf dem Weg in die Online Welt. Man hat wohl erkannt, dass der physikalische Brieftransport immer mehr zurück gehen wird. Auch amtliche Schreiben oder Anträge wird man zukünftig noch besser online bearbeiten können. Zum Beispiel mit de DE-Mail.
Eine Idee, zukünftig noch stärker auf Online-Services zu setzen, scheint der sogenannte Online-Brief zu sein. Hierüber wurde in den letzten Tagen vielfach berichtet. Die Idee ist, dass man einen Brief online an die Post sendet und dieser dort ausgedruckt, in einen Briefumschlag gepackt und an den Empfänger versendet wird.
Zunächst hatte ich gedacht, wofür man denn so etwas gebrauchen kann? Wenn ich etwas Online irgendwo zu Verfügung stelle, kann ich es doch direkt an den Empfänger senden. Ich muss gestehen, dass mir bisher nicht sehr viele Anwendungsgebiete eingefallen sind.
Richtig ist wohl, dass dieser Dienst dann interessant ist, wenn mein Empfänger keinen Online Empfang ermöglicht. In diesem Fall würde man sich selbst die Arbeit sparen, einen Brief auf den Weg zu bringen. Wenn man dann noch jemanden weit entferntes – z.B. im Ausland – erreichen will, ginge das mit dem Online Brief natürlich wesentlich schneller.
In diesem Fall konnte die Post dafür sorgen, dass der Brief in der Nähe des Empfängers ausgedruckt und weiter geleitet wird. Erste Gespräche mit entsprechenden Firmen im Ausland scheint es schon zu geben.
Ein weiterer Anwendungsfall wäre ggf. die Versendung eines Briefes an mehrere Adressaten (wenn dies auch zum Leistungsumfang gehört). Ich könnte mir zum Beispiel vorstellen, dass Vereine ihre Einladungen zu Mitgliedsversammlungen auf diesem Weg versenden.
Ich kann mir nur nicht vorstellen, dass dieser ganze Service mit den geplanten 46 Cent Porto pro Brief finanzierbar ist. Denn eigentlich fällt ja nur das Entleeren der Briefkästen und ein Teil der Versendung über diverse Logistikzentren weg. Dafür entstehen der Post Druckkosten, Papierkosten und der Aufwand für das „eintüten“. Auch die ganze Verwaltung und Organisation muss finanziert werden.
Bisher wurden die Gesamtkosten meines Wissen noch nicht genannt. Die 46 Cent dürften sicherlich nur für die Versendung sein. Für die Produktion des Briefs wird sicherlich noch eine zusätzliche Gebühr fällig.
Eine Variante des Online Briefs gibt es auch heute schon. Neulich habe ich das iPhone App „Schreibcenter“ (iTunes Link) gefunden. Damit kann ich in meinem iPhone eine Postkarte gestalten und diese mit Adresse und Text versehen. Die Post druckt diese Karte dann aus und versendet sie. Wer im Urlaub zum Beispiel keine Postkarten zur Hand hat, macht selbst ein Foto und verziert damit die Urlaubsgrüße.
Briefe lassen sich natürlich auch erstellen. Beim Versenden scheinen die gleichen Kosten zu entstehen, wie mit normaler Post. Die Produktionskosten für einen einseitigen Brief betragen aktuell zum Beispiel 1,34€. Für eine farbige Postkarte werden 1,45€ fällig.
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