Obwohl der Januar sich noch nicht wirklich für eine sinnvolle Statistik unserer neuen Wärmepumpe eignet, starte ich mal mit dem ersten Bericht in diesem Jahr. Wer meine bisherigen Berichte verfolgt hat, wird mitbekommen haben, dass es bei uns ein paar Anlaufschwierigkeiten mit der Wärmepumpe gab. Am 20.12. ist sie erstmalig in Betrieb genommen worden aber bereits am 02. Januar gab es einige Schwierigkeiten, den Kompressor zu starten. Ein paar Tage lang musste daher der Heizstab laufen. Irgendwann habe ich die Anlage dann wieder ans Laufen bekommen, warte aber noch auf den wiederholten Besuch des Buderus Technikers. Beim letzten Mal hieß es, dass eventuell das 4-Wege Ventil ausgetauscht werden muß. Mal sehen, was beim nächsten Mal festgestellt wird.
Neben dem Betrieb mit dem Heizstab, der den Stromverbrauch natürlich massiv hochgetrieben hat, spiele ich aktuell auch noch mit diversen Einstellungen herum. Beides verfälscht die Betriebsdaten, die man in einem optimalen Betrieb erwarten würde, aktuell noch.
Unsere Wärmepumpe und die Rahmenbedingungen
In einem früheren Artikel hatte ich bereits recht ausführlich unsere Wärmepumpe und unsere Heizgewohnheiten beschrieben. An dieser Stelle werde ich zukünftig immer die wesentlichen Stichpunkte darstellen, damit die Leser, die später dazu kommen, die Werte entsprechend zuordnen können.
Unser Haus
Lage | Zwischen Köln und Bonn |
Baujahr / Wohnfläche | 1992 / ca. 135qm |
Heizung | EG und OG: Fußbodenheizung / DG+Treppenhaus im Keller: Heizkörper (Dach Heizkörper mit Lüfter) |
Dämmung | Stand 1992 / Fenster auf 3-fach Verglasung ausgetauscht |
Photovoltaik | 9,86kWp |
Unsere Wärmepumpe
Heizung | Außen: Logatherm WLW-7 MB AR Innen: WLW186i-12 TP70. |
Warmwasser | Logalux SH290 |
Hydraulik | Systemtrennung mit Wärmeplattentauscher zw. HK1 und HK2&3 Heizkreis 1: Puffer-Heizkreis Heizkreis 2: Heizkörper (gemischt) Heizkreis 3: Fußbodenheizung (gemischt) |
Heizverhalten | Raumtemperaturen etwa um die 21,5 Grad |
Warmwasseraufbereitung | Eco+ mit Start unterhalb von 48 Grad und Stopp bei 55 Grad (aktuell über Timer in der Nacht, zum günstigsten Strompreis) |
Bei der Hydraulik hatte ich einige Diskussionen mit unserem Heizungsbauer. Buderus schreibt wohl eine Systemtrennung auf Grund unserer älteren Fußbodenheizung vor. Ob aber tatsächlich auch die Heizkörper als gemischter Heizkreis ausgelegt werden musste und vom eigentlich System getrennt werden mußte, bin ich mir nicht ganz sicher. Durch den Lüfter, den ich selbst unter der Heizung im Dachgeschoß angebracht habe, komme ich aber tatsächlich mit einer ähnlichen Vorlauftemperatur hin, wie bei der Fußbodenheizung. Nachteil der Systemtrennung ist natürlich, dass der Heizkreis 1 immer einen leicht höheren Vorlauf als die beiden anderen Heizkreise benötigt. Nach ersten Tests komme ich aber wohl mit einer Anhebung von ca. 2 Kelvin aus.
Kostenbasis für Vergleichsdarstellungen und Wirtschaftlichkeitsberechnungen
Da ich im Rahmen der Statistikdarstellungen möglichst auch Kostenvergleiche mit einer Gasheizung darstellen möchte, habe ich zum Jahreswechsel einen günstigen Gasanbieter heraus gesucht, den ich auch beim Weiterbetrieb meiner Gasheizung ausgewählt hätte. Meine Wahl wäre hier auf Yello gefallen. Der Arbeitspreis für Gas lag bei 11,06ct und der Grundpreis pro Monat bei 15,99€. Zusätzlich wurde ein Bonus von 283,75€ gewährt.
Bei den Strompreisen werde ich weiterhin meine Tibber-Preise nutzen, wie ich sie auch in meiner PV-Statistik verwende. Da meine Wärmepumpe in 2024 in Betrieb genommen wurde, komme ich auch in den Genuß der Netzentgeltvergütung nach §14a EnWG Modul 1. Diese werde ich komplett in der Preisberechnung für die Wärmepumpe einbeziehen. Zu dem Thema werde ich auch nochmal einen eigenen Beitrag erstellen. Zusätzlich nutze ich meinen aktuellen Gestehungspreis für den PV-Strom, wie ich ihn in meiner Wirtschaftlichkeitsberechnung der PV-Anlage ermittelt habe. Dieser beträgt aktuell 11,4ct pro kWh.
Bei Preisvergleichen zwischen Gasheizung und Wärmepumpe nehme ich einen Wirkungsgrad eines Brennwertgeräts an, welcher in etwa bei 95% liegt. Diese Vergleichsdarstellung ist sicherlich nur annähernd richtig. Auch die Gasheizung hat Strom verbraucht, den ich allerdings nicht gemessen habe. Laut Infos aus diversen Foren kann man wohl von einem Verbrauch von etwa 300 kWh im Jahr ausgehen. Streng genommen macht dieser Vergleich auch nur bei den Jahreswerten Sinn.
Energieerzeugung und Verbrauch im Januar 2025
Temperaturverlauf und Luftfeuchtigkeit
Bevor wir auf die eigentlichen Werte der Wärmepumpe eingehen, schauen wir uns zunächst einmal die Wetterdaten an. Hierzu gibt es eine tolle Seite von Michael Theusner, der umfangreiche Wetter- und Klimadaten sehr schön aufbereitet darstellt. Nachfolgend habe ich den Temperaturverlauf sowie die Luftfeuchtigkeit für den Januar 2025 dargestellt.
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Im Schnitt hatten wir eine Temperatur von etwa 3,2 Grad Celsius. Tagsüber gab es nur selten Werte unter 0 Grad aber durchaus einige Werte, die um die 0 Grad herum lagen. Gerade diese Tage bedeuten viele Abtauvorgänge bei der Wärmepumpe, insbesondere, wenn die Luftfeuchtigkeit entsprechend hoch ist.
Wärmeerzeugung unserer Wärmepumpe
Die nachfolgende Grafik zeigt die erzeugte Wärmeenergie unserer Wärmepumpe. Wie bereits erwähnt, sind die Daten im Detail noch mit Vorsicht zu genießen, da ich mit diversen Werten und auch Vorlauftemperaturen noch ein wenig herum spiele. Der gelbe Balken stellt die Heizenergie dar und die blauen Balken zeigen den Wärmebedarf für die Warmwasseraufbereitung. In Summe wurden 3.337kWh Wärmeenergie erzeugt.
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Schaut man sich die einzelnen Balken an, dann sollten sie idealerweise ein Abbild der Temperaturverläufe sein. An wärmeren Tag sieht man also, wie etwas weniger Energie benötigt wurde, um die gewünschten Raumtemperaturen zu erreichen und an kalten Tagen sind die Balken entsprechend höher. Der 13. Januar war im Schnitt der kälteste Tag und hatte daher auch den höchsten Energiebedarf von 125kWh für die Heizung und 6kWh für das Warmwasser gehabt.
Die nachfolgende Grafik zeigt die Wärmeerzeugung als stündlichen Wert über den Tag verteilt.
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Der wärmste Tag war der 27. Januar. Hier wurden knapp unter 61kWh Heizenergie und 7kWh Energie für das Warmwasser erzeugt.
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Stromverbrauch unserer Wärmepumpe
Insbesondere der Stromverbrauch im Januar ist leider nicht aussagefähig, da der Heizstab hier mehrere Tage in Betrieb war. Aber auch Ausfälle einer Wärmepumpe – nicht unbedingt direkt nach Inbetriebnahme – gehören natürlich zum Alltag.
Der Stromverbrauch an den einzelnen Tagen sah daher wie folgt aus. Am 2. Januar begann das Problem mit dem Kompressor, der nicht mehr starten wollte. Am 7. Januar habe ich es dann geschafft, dass der Kompressor wieder lief und seitdem war der Heizstab auch nicht mehr in Betrieb. An den Tagen mit Heizstabbetrieb kann man nun auch nicht erkennen, wie viel Strom für die Warmwasseraufbereitung benötigt wurde. Hier muß ich ggf. nochmal meine Grafana-Auswertung prüfen. Da dieser Zustand aber nicht die Regel sein sollte, habe ich mich darum bisher noch nicht gekümmert.
In Summe wurden 1.483kWh Strom benötigt.
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Eine Darstellung der höchsten und niedrigsten Stromverbräuche habe ich an Hand der Tage für die Energieerzeugung aufbereitet. Natürlich haben die Tage mit Heizstabbetrieb die höchsten Stromverbräuche gehabt. Hier wird ja quasi für eine kWh Wärmeenergie mindestens eine kWh Strom benötigt und der Vorteil der Wärmepumpe kann nicht genutzt werden.
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Am 13. Januar, dem kältesten Tag, wurden 50,5kWh Strom für die Erzeugung der Heizenergie und 3,07kWh Strom für die Warmwasseraufbereitung benötigt. Das Warmwasser wurde dabei von 45,5 Grad Celsius auf 56,3 Grad erwärmt.
Am wärmsten Tag, den 27. Januar wurden 3,53kWh Strom für das Warmwasser benötigt und 13,4kWh für die Heizenergie. An diesem Tag wurde das Wasser von 40,3 Grad auf 56,4 Grad erwärmt.
PV-Strom für die Wärmepumpe
Auch die Nutzung des PV-Stroms für die Wärmepumpe ist natürlich für den Januar noch nicht sinnvoll zu ermitteln. Neben der Verzerrung durch den Heizstab, hatte ich auch während dieser Tage nicht den richtigen Wert in das SMA Portal eingebunden. Im Januar ist das aber sowieso noch nicht so kritisch, da der PV Strom in der Regel gerade mal für die normalen Verbräuche und die E-Autos ausreicht. Bei der Nutzung des PV-Stroms für die Wärmepumpe werde ich mich zukünftig immer auf die Werte aus dem SMA Sunny Portal beziehen. Damit habe ich dann in den einzelnen Monaten immer vergleichbare Werte.
Für den Monat Januar wurden 6% PV-Strom ermittelt. Von den knapp 142kWh Sonnenenergie wurden somit ca. 8,5kWh von der Wärmepumpe genutzt. An den wärmsten und kältesten Tagen waren es jeweils 9% des erzeugten PV-Stroms. Die Nutzung des PV-Stroms hängt natürlich einerseits vom Wärmebedarf ab sowie von der erzeugten Sonnenenergie. Am 13. Januar hatten wir eine Erzeugung von 9,81kWh und am 27.01. 4,65kWh.
In der nachfolgenden Darstellung vom kältesten Tag sieht man den Verlauf der PV-Erzeugung und wie den Verbrauch der einzelnen Geräte (Wärmepumpe: blau).
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Die folgende Grafik zeigt den Verlauf am wärmsten Tag. Hier wurde zwar kaum PV-Strom erzeugt, dafür war aber auch der Verbrauch an dem Tag deutlich geringer. Die große Spitze in der Nacht zeigt einerseits die Aufheizung des Wassers sowie die Aufladung meiner Powerstations. Beides erfolgt aktuell immer zum günstigsten Strompreis in der Nacht.
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Vergleich unserer neuen Wärmepumpe mit unserer bisherigen Gasheizung
Der Vergleich der Wärmepumpe mit unserer bisherigen Gasheizung ist natürlich nicht ganz so einfach. Schließlich kommt es auf den Temperaturverlauf im entsprechenden Monat an. Für einen groben Vergleich habe ich jedoch einfach mal versucht, die entsprechenden Werte gegenüber zu stellen. Leider musste ich feststellen, dass meine Protokollierung der Gasheizung in 2024 irgendwann nicht mehr richtig funktioniert hat und ich dies nicht mitbekommen habe. Die ersten Monate im Jahr 2024 scheinen aber noch in Ordnung zu sein. Zusätzlich kann ich dann im März nochmal einen Vergleich des ersten Quartals mit den Werten aus meiner Gasabrechnung machen.
Zur Einordnung der Vergleichswerte habe ich zunächst einmal auch den Temperaturverlauf ermittelt. Dieser sah im Januar 2024 wie folgt aus.
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Interessanterweise hatten wir eine identische Durchschnittstemperatur im Januar 2024, wie im gleichen Monat 2025. Die einzelnen Tage waren natürlich ein wenig unterschiedlich aber so haben wir auf Monatsebene recht gute Vergleichswerte. Im letzten Jahr gab es insgesamt ein paar mehr Tage mit deutlich niedrigeren Temperaturen, dafür aber auch entsprechend mehr warme Tage, als dieses Jahr.
Die folgende Grafik zeigt den Verlauf des Gasverbrauchs – umgerechnet in kWh – im Januar. Die Werte lagen zwischen ca. 70kWh und ca. 170kWh ab Tag. Damit entsprechen diese in etwa der Wärmeenergie, die auch im Januar diesen Jahres mit der Wärmepumpe erzeugt wurden. Insgesamt hatten wir mit der Gasheizung im Januar 2024 einen Verbrauch von 3.546kWh. Unter Berücksichtigung des angenommenen Wirkungsgrads wären dies 3.404kWh Wärmeenergie.
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Überblick und Gesamtauswertung für den Januar
Der erste volle Monat mit unserer neuen Wärmepumpe liefert zwar noch nicht die sinnvollsten Werte für die Statistik, zeigt aber eine erste Tendenz. Grundsätzlich scheinen die Werte der Wärmeenergie in etwa den Werten unserer Gasheizung im Vergleich zum Januar 2024 zu entsprechen. Das hilft ein wenig, die Werte der Wärmepumpe einzuordnen.
Auswertung der Wärmepumpen Kennzahlen im Januar 2025
Energieerzeugung / Stromverbrauch | Heizung | Warmwasser | Gesamt |
---|---|---|---|
Erzeugte Energie | 3.119,4 kWh | 217,2 kWh | 3.336,6 kWh |
Stromverbrauch Kompressor | 903,5 kWh | 80,4 kWh | 983,9 kWh |
Stromverbrauch Heizstab | 465,8 kWh | 32,9 kWh | 498,7 kWh |
Gesamtverbrauch | 1.369,3 kWh | 113,3 kWh | 1482,6 kWh |
Netzbezug | 1393,6 kWh | ||
PV-Anteil | 89,0 kWh | ||
COP | 2,28 | 1,92 | 2,25 |
Für die Kostenermittlung habe ich im Januar einen Durchschnittsstrompreis von 29,4ct pro kWh ermittelt. Berücksichtigt sind auch die Grundgebühren sowie die Netzgelterstattung. Diese betrug im Januar 10,69€.
Stromquelle | Verbrauch | Kosten |
---|---|---|
Netzbezug | 1.393,6 kWh | 409,72€ |
PV-Strom | 89,0 kWh | 10,15€ |
Gesamtkosten | 1.482,6 kWh | 419,87€ |
Vergleich mit der Gasheizung
Den theoretischen Gasverbrauch berechne ich aus der erzeugten Wärmeenergie der Wärmepumpe und dem Wirkungsgrad der Gasheizung. Den angenommenen Stromverbrauch der Gasheizung verteile ich gleichmäßig auf die Monate. Für den Stromkosten nehme ich den über die Tibber Rechnung ermittelten Brutto Arbeitspreis (also inkl. Berücksichtigung der Grundgebühr) ab ohne die Netzentgelterstattung. Dieser Betrug für Januar 30,16ct.
Verbrauchsart | Verbräuche | Kosten |
---|---|---|
Gasverbrauch | 3.249,4 kWh | 351,73€ |
Stromverbrauch Gasheizung | 25 kWh | 7,54€ |
Gesamtkosten | 359,27€ |
Fazit
Der Defekt der Wärmepumpe und der daraus resultierende hohe Stromverbrauch haben dafür gesorgt, dass die Kosten der Wärmepumpe über den Kosten einer vergleichbaren Gasheizung lagen. Ungünstig waren auch die relativ hohen Strompreise im Januar. Die geringe PV-Erzeugung konnten auch nicht helfen, die Kosten für die Wärmepumpe signifikant zu senken. Ohne den Heizstab hätten die Stromkosten fast 100€ niedriger sein können. Der COP – also die Effizienz der Wärmepumpe – hat natürlich auch entsprechend gelitten und liegt deutlich unter dem Zielwert.
Der Vergleich der Wärmeerzeugung gegenüber dem Vorjahr mit der Gasheizung zeigt, dass die Wärmepumpe tatsächlich in etwa die gleiche Wärmeenergie erzeugt, um die gewünschten Raumtemperaturen zu erreichen. Tatsächlich verwende ich für die Fußbodenheizung im Prinzip die gleiche Heizkurve, wie mit der Gasheizung. Die Heizkurve für den Puffer-Heizkreis konnte ich so einstellen, dass die Anhebung, die für den Verlust durch die Systemtrennung notwendig ist, in etwa der Mischeranhebung der Gasheizung entspricht.
Mal sehen, wie sich die Werte im Februar entwickeln und wie gut diese mit dem Februar aus dem Vorjahr verglichen werden können.