Unsere Wärmepumpenstatistik im März 2025 – PV-Strom hilft schon mit

Im März hatten wir bereits so viel schönes Wetter, dass ich reichlich mit der PV-Steuerung für meine Wärmepumpe herum testen konnte. Nachdem ich bereits im Februar die Warmwasseraufbereitung auf die Mittagszeit gelegt hatte, versuche ich nun, möglichst viel Solarstrom für die Heizung zu nutzen. Meine Haussteuerung mit der direkten Anbindung der Buderus Wärmepumpe und der SMA PV-Anlage hilft da natürlich sehr.

Aktuell fehlt mir aber noch ein wenig das Gefühl dafür, wieviel PV-Überschuß überhaupt sinnvoll für die Heizung genutzt werden sollte. Wahrscheinlich reicht eine Heizperiode gar nicht aus, eine optimale Steuerung zu realisieren. Mittlerweile habe ich aber einen Stand erreicht, den ich dann auch einmal in einem eigenen Artikel näher beleuchten kann.

Der März hat dann gezeigt, dass die Monate mit den hohen Stromverbräuchen so langsam zu Ende gehen. Daher werde ich mich nun noch der Optimierung meiner Wärmeerzeugung widmen. Hier teste ich gerade noch diverse Szenarien, um den Warmwasserbedarf mit möglichst wenig Energie decken zu könnnen. Aktuell gelingt es jedenfalls schon ganz gut, dass dieser nahezu ausschließlich mit PV-Strom gedeckt werden kann.

Im nächsten Abschnitt erläutere ich kurz unsere Rahmenbedingung in Bezug auf die Wärmepumpe und unser Haus. Wer diese schon kennt kann direkt weiter springen.

Unsere Wärmepumpe und die Rahmenbedingungen

In einem früheren Artikel hatte ich bereits recht ausführlich unsere Wärmepumpe und unsere Heizgewohnheiten beschrieben. An dieser Stelle werde ich zukünftig immer die wesentlichen Stichpunkte darstellen, damit die Leser, die später dazu kommen, die Werte entsprechend zuordnen können.

Unser Haus

LageZwischen Köln und Bonn
Baujahr / Wohnfläche1992 / ca. 135qm
HeizungEG und OG: Fußbodenheizung / DG+Treppenhaus im Keller: Heizkörper (Dach Heizkörper mit Lüfter)
DämmungStand 1992 / Fenster auf 3-fach Verglasung ausgetauscht
Photovoltaik9,86kWp

Unsere Wärmepumpe

HeizungAußen: Logatherm WLW-7 MB AR
Innen: WLW186i-12 TP70.
WarmwasserLogalux SH290 
HydraulikSystemtrennung mit Wärmeplattentauscher zw. HK1 und HK2&3
Heizkreis 1: Puffer-Heizkreis
Heizkreis 2: Heizkörper (gemischt)
Heizkreis 3: Fußbodenheizung (gemischt)
HeizverhaltenRaumtemperaturen etwa um die 21,5 Grad
WarmwasseraufbereitungEco+ mit Start unterhalb von 48 Grad und Stopp bei 55 Grad (aktuell über Timer in der Nacht, zum günstigsten Strompreis)

Bei der Hydraulik hatte ich einige Diskussionen mit unserem Heizungsbauer. Buderus schreibt wohl eine Systemtrennung auf Grund unserer älteren Fußbodenheizung vor. Ob aber tatsächlich auch die Heizkörper als gemischter Heizkreis ausgelegt werden musste und vom eigentlich System getrennt werden mußte, bin ich mir nicht ganz sicher. Durch den Lüfter, den ich selbst unter der Heizung im Dachgeschoß angebracht habe, komme ich aber tatsächlich mit einer ähnlichen Vorlauftemperatur hin, wie bei der Fußbodenheizung. Nachteil der Systemtrennung ist natürlich, dass der Heizkreis 1 immer einen leicht höheren Vorlauf als die beiden anderen Heizkreise benötigt. Nach ersten Tests komme ich aber wohl mit einer Anhebung von ca. 2 Kelvin aus.

Kostenbasis für Vergleichsdarstellungen und Wirtschaftlichkeitsberechnungen

Da ich im Rahmen der Statistikdarstellungen möglichst auch Kostenvergleiche mit einer Gasheizung darstellen möchte, habe ich zum Jahreswechsel einen günstigen Gasanbieter heraus gesucht, den ich auch beim Weiterbetrieb meiner Gasheizung ausgewählt hätte. Meine Wahl wäre hier auf Yello gefallen. Der Arbeitspreis für Gas lag bei 11,06ct und der Grundpreis pro Monat bei 15,99€. Zusätzlich wurde ein Bonus von 283,75€ gewährt.

Bei den Strompreisen werde ich weiterhin meine Tibber-Preise nutzen, wie ich sie auch in meiner PV-Statistik verwende. Da meine Wärmepumpe in 2024 in Betrieb genommen wurde, komme ich auch in den Genuß der Netzentgeltvergütung nach §14a EnWG Modul 1. Diese werde ich komplett in der Preisberechnung für die Wärmepumpe einbeziehen. Zu dem Thema werde ich auch nochmal einen eigenen Beitrag erstellen. Zusätzlich nutze ich meinen aktuellen Gestehungspreis für den PV-Strom, wie ich ihn in meiner Wirtschaftlichkeitsberechnung der PV-Anlage ermittelt habe. Dieser beträgt aktuell 11,4ct pro kWh.

Bei Preisvergleichen zwischen Gasheizung und Wärmepumpe nehme ich einen Wirkungsgrad eines Brennwertgeräts an, welcher in etwa bei 95% liegt. Diese Vergleichsdarstellung ist sicherlich nur annähernd richtig. Auch die Gasheizung hat Strom verbraucht, den ich allerdings nicht gemessen habe. Laut Infos aus diversen Foren kann man wohl von einem Verbrauch von etwa 300 kWh im Jahr ausgehen. Streng genommen macht dieser Vergleich auch nur bei den Jahreswerten Sinn.

Energieerzeugung und Verbrauch im März 2025

Temperaturverlauf und Luftfeuchtigkeit

Zunächst werfen wir wieder einen Blick auf die Wetterdaten im März. Hierzu nutze ich die Klimadatenseite von Michael Theusner. Nachfolgend habe ich den Temperaturverlauf sowie die Luftfeuchtigkeit für den März 2025 dargestellt.

Im Schnitt hatten wir eine Temperatur von etwa 7,8 Grad Celsius. Damit lag der Schnitt nur ca. 4 Grad höher, als im Februar. Man sieht aber, dass es zwar noch einige kalte Tage gab aber die Tagesdifferenzen schon ziemlich deutlich waren. Die Luftfeuchtigkeit ist auch weiter zurück gegangen, so dass es insgesamt nur noch wenige Zeiten mit Abtauvorgängen gab. Dafür ist die Heizung schon einige Tage in den Sommerbetrieb umgesprungen, den ich aktuell bei 16 Grad festgelegt habe.

Wärmeerzeugung unserer Wärmepumpe

Die nachfolgende Grafik zeigt die erzeugte Wärmeenergie unserer Wärmepumpe. Der Verlauf entspricht recht gut dem Temperaturverlauf im März. Der gelbe Balken stellt die Heizenergie dar und die blauen Balken zeigen den Wärmebedarf für die Warmwasseraufbereitung.

In Summe wurden 1.956kWh Wärmeenergie erzeugt. Hierbei entfielen auf die Heizung 1.733kWh und auf das Warmwasser 233kWh.

Wärmeerzeugung unserer Wärmepumpe im März 2025

Der kälteste Tag war der 13. März. In der folgenden Grafik habe ich wieder den Verlauf der Außentemperatur sowie die Kurven für den Vorlauf der Heizkreise dargestellt.

In den kalten Stunden in der Nacht sieht man noch sehr schön die regelmäßigen Abtauvorgänge, bei denen der Vorlauf runter geht und die Wärmepumpe danach versucht, die verlorene Wärmeenergie wieder auszugleichen. Ansonsten sieht man zur Mittagszeit eine deutliche Anhebung der Vorlauftemperatur für den Puffer Heizkreis. Den steuere ich über meine Haussteuerung und soll dafür sorgen, dass die Heizung nach der Warmwasseraufbereitung nicht ausschaltet. Erläutert habe ich das in meinem Artikel zur Vermeidung des Taktens bei Wärmepumpen.

Temperaturverlauf und Vorlauftemperaturen am kältesten Tag im März 2025

Die nachfolgende Grafik zeigt die Wärmeerzeugung als stündlichen Wert über den Tag verteilt. Auch hier sieht man die Abtauvorgänge an den höheren Balken in der Nacht. Am Nachmittag erkennt man dagegen, wie die Wärmepumpe ohne Abtauvorgänge relativ gleichmäßig läuft.

Stündliche Wärmeerzeugung am kältesten Tag im März 2025 mit unserer Wärmepumpe

Der wärmste Tag war der 21. März. Zum Vergleich habe ich hierzu auch nochmal den Temperaturverlauf und die Heizkurven dargestellt. In dieser Grafik sieht man, dass die Wärmepumpe quasi nach der Erzeugung des Warmwassers in den Sommerbetrieb umgeschaltet hat.

Temperaturverlauf und Vorlauftemperaturen am wärmsten Tag im März 2025

In der folgenden Grafik ist der Stromverbrauch der Wärmepumpe am wärmsten Tag im März zu finden. Hier sieht man schon die ersten Tests mit der Nutzung von möglichst viel PV-Strom. In der Nacht ist der Verbrauch relativ gering, da ich hier quasi eine Nachtabsenkung durchführe und am Vormittag ist der Verbrauch höher, obwohl auch die Temperaturen angestiegen sind. Da erhöhe ich die Vorlauftemperaturen entsprechend und hoffe, ausreichend Wärme für die Nacht in der Fußbodenheizung zu speichern. Insgesamt hatte ich an dem Tag einen Stromverbrauch von 9kWh und konnte 58% mittels PV-Strom decken.

Stündliche Wärmeerzeugung am wärmsten Tag im März 2025 mit unserer Wärmepumpe

Stromverbrauch unserer Wärmepumpe

Der Stromverbrauch im März ist um ca. 300kWh zurück gegangen. Wahrscheinlich wäre noch mehr möglich gewesen, wenn ich nicht ständig versuchen würde, die Anlage zu optimieren.

In Summe hat die Wärmepumpe im März 581kWh verbraucht. Diesen Wert habe ich aus der Buderus App ermittelt. Laut dem Sunny-Portal hat die Wärmepumpe 567kWh verbraucht. Ich hatte noch nicht die Zeit, zu prüfen, woher dieser Unterschied kommt, da ich die Werte auch über meine Haussteuerung direkt aus der Heizung ermittle.

Im Gesamtverbrauch von 581kWh sind 496kWh Verbrauch für die Heizung und 85kWh enthalten.

Stromverbrauch unserer Wärmepumpe im März 2025

Die beiden folgenden Darstellungen zeigen den Stromverbrauch pro Stunde für den kältesten und wärmsten Tag im Februar.

Stündlicher Stromverbrauch unserer Wärmepumpe am kältesten Tag im März 2025
Stündlicher Stromverbrauch unserer Wärmepumpe am wärmsten Tag im März 2025

Am kältesten Tag wurden 28kWh für die Heizung und 3,4kWh für Warmwasser verbraucht. Am wärmsten Tag reichten 7kWh für die Heizung und für das Warmwasser wurden 2,1kWh verbraucht. Da sieht man sehr schön, wie eine höhere Außentemperatur dafür sorgt, dass man mit der Wärmepumpe weniger Energie benötigt. Allerdings hat an dem warmen Tag auch geholfen, dass die Wassertemperatur von 44 Grad auf 55 Grad aufgewärmt wurde. Am kältesten Tag lag die Starttemperatur bei 42 Grad Celsius.

PV-Strom für die Wärmepumpe

Wie bereits kurz erwähnt, war der März in Bezug auf die PV-Erträge sehr ertragreich. Daher konnte auch der PV-Anteil für die Wärmepumpe deutlich gesteigert werden, was sich eigentlich auch in den Kosten widerspiegeln sollte.

Für den Monat März wurden 34% des benötigten Strombedarfs mit PV-Strom abgedeckt werden. Damit konnten ca. 197kWh PV-Strom für die Wärmepumpe genutzt werden. Am kältesten Tag lag der PV-Anteil bei 19% und am wärmsten Tag bereits bei 58%. Ich hatte auch schon einen Tag mit 70% PV-Anteil dabei.

In der nachfolgenden Darstellung vom kältesten Tag sieht man den Verlauf der PV-Erzeugung und den Verbrauch der einzelnen Geräte (Wärmepumpe: lila). An dem Tag war der PV-Ertrag noch nicht so toll und hat dafür gesorgt, dass die Warmwasseraufbereitung leider mit nur sehr geringem PV-Ertrag versorgt wurde.

Verbrauchsverlauf und PV-Erzeugung am kältesten Tag im März

Die folgende Grafik zeigt den Verlauf am wärmsten Tag. Man sieht, dass zwischen 8:00 und 18:00 Uhr der PV-Strom fast komplett gereicht hätte für die Wärmepumpe. Allerdings wurde auch noch das E-Auto geladen und auch die Powerstations sollten in der Zeit wieder aufgeladen werden.

Vergleich unserer neuen Wärmepumpe mit unserer bisherigen Gasheizung

Der Vergleich der Wärmepumpe mit unserer bisherigen Gasheizung ist natürlich nicht ganz so einfach. Schließlich kommt es auf den Temperaturverlauf im entsprechenden Monat an. Für einen groben Vergleich habe ich jedoch einfach mal versucht, die entsprechenden Werte gegenüber zu stellen. Im März 2024 ist nun anscheinend meine Protokollierung der Gasverbräuche fehlerhaft. Daher habe ich auch nur die ersten 28 Tage in der Grafik dargestellt.

Nachfolgend findet ihr den Temperaturvergleich zum März 2024. Tatsächlich war es wohl im letzten Jahr im Schnitt ca. 2 Grad wärmer. Es hatte auch keine Tage unter 0 Grad gegeben. Die Verbräuche sollten also etwas niedriger sein, als in diesem Jahr.

Temperaturverlauf im März 2024

Die folgende Grafik zeigt den Verlauf des Gasverbrauchs – umgerechnet in kWh – im März 2024. Er müsste bei etwa 1.839kWh gelegen haben. Unter Berücksichtigung des angenommenen Wirkungsgrads wären dies 1.936kWh Wärmeenergie. Den Gasverbrauch von Januar bis März 2024 konnte ich auch noch aus der Rechnung ableiten. In Summe lag dieser bei 7.866kWh, also bei etwa 8.280kWh unter Berücksichtigung des Wirkungsgrads. Die Wärmepumpe hat in 2025 im gleichen Zeitraum 8.086kWh Wärmeenergie produziert. Da das Wetter im Schnitt relativ ähnlich war, passt der Vergleich also ganz gut und meine Annahmen für die Berechnung des Kostenvergleichs zwischen Gasheizung und Wärmepumpe sollte daher nicht völlig daneben sein.

Gasverbrauch im März 2024 als Vergleich zur Wärmepumpe in 2025

Überblick und Gesamtauswertung für den März

Mittlerweile sollte die Statistik meiner Wärmepumpe immer genauer werden, auch wenn die diversen Tests natürlich noch für eine gewisse Verfälschung der Werte sorgen. Interessant wird sicherlich der Vergleich mit den Zahlen aus 2026. Da wird sich dann heraus stellen, ob ich tatsächlich die optimale Steuerung der Wärmepumpe erreicht habe. So langsam komme ich auch bei der Monatsarbeitszahl (COP) auf Werte, die ich kalkuliert hatte.

Auswertung der Wärmepumpen Kennzahlen im März 2025

Energieerzeugung / StromverbrauchHeizungWarmwasserGesamt
Erzeugte Energie1.733 kWh223 kWh1.956 kWh
Stromverbrauch Kompressor496 kWh85 kWh581 kWh
Stromverbrauch Heizstab0 kWh0 kWh0 kWh
Gesamtverbrauch496 kWh85 kWh581 kWh
Netzbezug383 kWh
PV-Anteil197 kWh
COP3,492,643,37

Für die Kostenermittlung habe ich im März einen Durchschnittsstrompreis von 29,63ct pro kWh ermittelt. Berücksichtigt sind auch die Grundgebühren sowie die Netzentgelterstattung. Diese betrug im März 11,17€. Die dynamischen Strompreise haben sich im März auch wieder in die richtige Richtung entwickelt. Allerdings konnte ich teilweise nicht von den besonders niedrigen Preisen profitieren, da zu diesen Zeiten der PV-Strom für den Bedarf meist komplett ausgereicht hat.

StromquelleVerbrauchKosten
Netzbezug383 kWh133,53€
PV-Strom197 kWh22,50€
Gesamtkosten581 kWh136,03€

Vergleich mit der Gasheizung

Den theoretischen Gasverbrauch berechne ich aus der erzeugten Wärmeenergie der Wärmepumpe und dem Wirkungsgrad der Gasheizung. Den angenommenen Stromverbrauch der Gasheizung verteile ich gleichmäßig auf die Monate. Für den Stromkosten nehme ich den über die Tibber Rechnung ermittelten Brutto Arbeitspreis (also inkl. Berücksichtigung der Grundgebühr) aber ohne die Netzentgelterstattung. Dieser betrug für März 32,54ct.

VerbrauchsartVerbräucheKosten
Gasverbrauch2059 kWh220,03€
Stromverbrauch Gasheizung25 kWh8,14€
Gesamtkosten228,16€

Fazit

Im März waren die Kosten der Wärmepumpe gegenüber dem Vergleich mit meiner bisherigen Gasheizung etwa 92€ günstiger. Auch hier geht es in die richtige Richtung, reicht aber wahrscheinlich noch nicht, um ca. 1.000€ Verbrauchskostenvorteil der Wärmepumpe gegenüber der Gasheizung zu erreichen, so wie ich es in meiner Simulation zur Wirtschaftlichkeit ermittelt habe.

Der April wird hoffentlich noch besser und kann mit noch mehr PV-Energie die Kostendifferenz weiter erhöhen.

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